Trampolinspringen soll ein effektiveres Training sein als Joggen – macht aber deutlich mehr mehr Spaß. Wem das schlichte Auf und Ab nicht genug ist, kann an einem der Fitnesskurse in der Stuttgarter Sprungbude teilnehmen.

Klima und Nachhaltigkeit: Julia Bosch (jub)

Stuttgart - Es dauert nicht lange bis Franziska Gebauer ins Schwitzen kommt – und das liegt nicht nur an den gut 30 Grad, die es an diesem Morgen bereits draußen hat. Die Mitarbeiter der Stuttgarter Sprungbude haben die Tore geöffnet, sodass etwas Wind durch die Trampolinhalle weht, heiß wird es den auf- und abhüpfenden Menschen trotzdem. „Zum Glück habe ich mich heute Morgen nicht so viel geschminkt“, sagt Franziska Gebauer, wischt sich über das Gesicht und nimmt noch einen Schluck aus ihrer Wasserflasche. „Trampolinspringen verbrennt dreimal so viele Kalorien wie Joggen – es macht aber viel mehr Spaß“, verspricht die 22-jährige sportliche Leiterin der Sprungbude in Bad Cannstatt. Sie schwört auf das Fitnessprogramm auf dem Trampolin.

 

Franziska Gebauer hat bereits verschiedene Fitnesskurse geleitet, als sie vor zweieinhalb Jahren zur Sprungbude kam. Nach ihrem Abitur suchte die gebürtige Bad Cannstatterin nach einem Job, um die Zeit bis zu ihrem Studium zu überbrücken. „Auf Facebook habe ich gelesen, dass in Bad Cannstatt eine Trampolinhalle eröffnen soll und noch Personal gesucht wird.“ Bereits wenige Wochen nach der Eröffnung der Sprungbude im März 2016 wurde sie Teamleiterin und arbeitete ein gutes Jahr in Vollzeit dort. „Ich wollte aber unbedingt studieren, also habe ich im April 2017 ein duales Studium bei der Sprungbude begonnen.“

Zwei Fitnesskurse in der Sprungbude

Relativ bald rief die 22-Jährige Fitnesskurse auf dem Trampolin ins Leben: Seit Januar 2017 können Gäste beim wöchentlichen „Spring dich fit“-Kurs teilnehmen. „In dem Kurs powern wir uns richtig aus, es ist eine Mischung aus Ausdauertraining und Übungen mit dem eigenen Körpergewicht. Außerdem schulen wir die Koordination und das Gleichgewicht.“ Zusätzlich gibt es seit März dieses Jahres einmal pro Woche den sogenannten „Zirkelsprung“, also ein Zirkeltraining in der Trampolinhalle. Die Teilnehmer springen dabei unter anderem Seil auf dem Trampolin oder machen Übungen mit einem Hola-Hoop-Reifen.

Martin Hesse, einer der Gesellschafter der Sprungbude Stuttgart, betont aber, dass man nicht unbedingt einen Fitnesskurs belegen muss, um sich sportlich auf den insgesamt 83 Trampolinen zu betätigen: „Von 600 Muskeln werden 400 beim Trampolinspringen beansprucht. Die restlichen 200 Muskeln sitzen vorwiegend im Gesicht – und die werden verwendet, weil man so viel lachen muss.“ Außerdem würde das Springen glücklich machen – denn es würden viele Endorphine ausgeschüttet: „Es ist ein ziemlich unvergleichliches Workout“, findet Hesse.

In Filderstadt entsteht eine 8000 Quadratmeter große Sprungbude

Wer zum ersten Mal in die Sprungbude kommt, sollte das Training auf dem Trampolin jedoch nicht unterschätzen: „Immer wieder kommen Erwachsene und wollen direkt für zwei Stunden buchen“, berichtet Franziska Gebauer. „Beim ersten Mal reicht aber oft schon eine halbe Stunde oder Stunde, bis man erledigt ist.“ Lieber also erst einmal ein Ticket für 60 Minuten lösen – und wenn man dann noch fit ist, kann man mehr Zeit dazu buchen.

Für Stammgäste der Sprungbude gibt es noch eine gute Nachricht: Derzeit laufen die Planungen für eine Erweiterung auf dem Areal in Bad Cannstatt. Parallel wird in Filderstadt gebaut; dort entsteht bis zum Winter eine 8000 Quadratmeter große Sprungbude. Zum Vergleich: Die Trampolinhalle in Bad Cannstatt verfügt derzeit über 1700 Quadratmeter Fläche.