Die 13. Trans-Alb der Nordic-Walker scheint zunächst in den Regenfluten zu ertrinken. 220 Eifrige lassen sich in Heiningen dennoch nicht entmutigen und fügen dem Motto der Erlebnisregion Schwäbischer Albtrauf eine weitere Dimension hinzu.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Heiningen - Sieht man von den drei Thermalbädern in Boll, Ditzenbach und Überkingen mal ab, kommt einem in Verbindung mit dem Albtrauf im Kreis Göppingen der Begriff Wasser eher nicht in den Sinn. Die Erlebnisregion Schwäbischer Albtrauf (Esa) spielt in ihrer Tourismuswerbung deshalb auch mit den Slogans „Da geh’ ich trauf“, um Wanderer anzulocken, „Da steh’ ich trauf“, um mit den zahlreichen Sehenswürdigkeiten zu punkten, oder „Da fahr’ ich trauf“, wenn es um’s Radeln oder um’s E-Biken geht.

 

Seit der 13. Auflage des Nordic-Walking- Breitensport-Events Trans-Alb, das am Tag der Deutschen Einheit rund um Heiningen über die Bühne ging, könnte es nun auch noch „Da schwimm’ ich trauf“ heißen. Denn was die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Dienstagmorgen erwartet hat, ist mit sintflutartigem Regen noch milde umschrieben. Für die Organisatoren von der Esa, vom Skiclub Heiningen und von der DLRG, die nicht zuletzt als Streckenposten fungierten, war allerdings schnell entschieden: „Wir ziehen das durch!“.

Starterinnen und Starter erweisen sich als wetterfest

Kurzerhand und mit einem Blick auf die weiteren Wetterprognosen wurde der Starttermin um eine halbe Stunde verschoben und das Aufwärmprogramm in der Voralbhalle durchgeführt. Auch die Routen wurden ein wenig entschärft. Die Sanft-Trauf-Runde führte zwar immer noch über 7,3 Kilometer, die Halb-Trauf-Runde über 12,8 Kilometer und die Voll-Trauf-Runde über 20,9 Kilometer. Allerdings wurden aus Sicherheitsgründen einige Abschnitte ausgespart und neu ausgeschildert, um gefährliche Rutschpartien an Auf- und Abstiegen zu verhindern.

220 Eifrige ließen sich denn auch weder von den kühlen Temperaturen noch von der unwirtlichen Witterung davon abhalten, die Strecken unter die Schuhe und Stöcke zu nehmen. Rolf Scheer, der Leiter der Nordic-Walking-Gruppe des Eislinger Albvereins, war froh darüber: „Wir sind mit mehr als 40 Leuten gekommen. Es wäre also enttäuschend gewesen, hätte man diese Traditionsveranstaltung abgesagt.“ Klar es sei sehr nass und der Boden stellenweise schmierig gewesen. „Aber wir sind ja alle wetterfest und waren entsprechend vorsichtig“, sagte er.

Auch der Degginger Bürgermeister Karl Weber war, in seiner Funktion als „Cheffle“ von Ein-starkes-Team, froh: „Das hat schon gepasst. Wir sind ja nicht heikel“, erklärte er, nachdem er seine Voll-Trauf-Runde absolviert hatte.

Die Preise werden, wie üblich, verlost – Medaillen gibt’s für alle

Die Esa-Geschäftsführerin Isabell Noether zeigte sich, trotz der deutlich geringeren Teilnehmerzahl ebenfalls zufrieden – im vergangenen Jahr waren es rund 500 Nordic-Walking-Fans gewesen: „Es ist natürlich für alle Beteiligten, nicht zuletzt für die Vereine, die alles top vorbereitet hatten, sehr schade, wenn das Wetter nicht passt.“ Insgesamt sei es aber völlig richtig gewesen, die beliebte Veranstaltung nicht zu canceln. „Wir haben treue Gäste bis aus dem Ulmer oder Stuttgarter Raum, die regelmäßig am Trans-Alb teilnehmen“, betonte Noether. Denen vor Ort erklären zu müssen, dass ihre Anreise vergeblich gewesen sei, hätte sicherlich wenig Verständnis geweckt. „Wir haben also genau den entgegen gesetzten Weg eingeschlagen und am frühen Morgen noch via Facebook die Werbetrommel gerührt“, fügte sie hinzu.

Belohnt wurden am Ende ohnehin alle Starterinnen und Starter, die erstmals in der Geschichte der Veranstaltung eine Finisher-Medaille erhielten. Der Eislinger Albverein erhielt den Preis für die Gruppe mit den am meisten absolvierten Kilometern: immerhin fast 513. Ausgezeichnet wurden außerdem Ein-starkes-Team, der Skiclub Leinfelden-Echterdingen und der Albverein Gruibingen. Alle anderen Preise wurden, wie üblich, unter der gesamten Teilnehmerschar verlost – wobei, just zur Siegerehrung, auf einmal die Sonne schien.