Der VfB Stuttgart hat auf den Wechsel von Serdar Tasci zu Spartak Moskau reagiert. Als Nachfolger des Innenverteidigers wurde Karim Haggui aus Hannover verpflichtet. Für den neuen VfB-Profi läuft es seit einiger Zeit jedoch nicht mehr rund.

Stuttgart - Frage: was haben Dieter Pulter (1. FC Kaiserslautern), Gerd Zimmermann (Fortuna Köln), Per Rontved (Werder Bremen), Dieter Bast (Bochum), Nicolce Noveski (Mainz) und Karim Haggui gemeinsam? Antwort: sicher auch, dass sie Fußballprofis waren oder noch sind. Aber vor allem, dass nur sie es in der 50-jährigen Geschichte der Bundesliga geschafft haben, in einer Partie gleich zwei Eigentore zu erzielen. Der Letzte war übrigens Haggui im Dezember 2009. Damit führen die sechs diese Tabelle an. Insofern hat der VfB jetzt ja sogar einen Rekordspieler verpflichtet. Haggui (29) kommt.

 

Das Pech mit den Eigentoren sagt natürlich nichts über die Qualitäten des Innenverteidigers aus Tunesien aus. Er ist nach Konstantin Rausch und Mohammed Abdelloue bereits der dritte Spieler, der in dieser Transferperiode von Hannover 96 nach Stuttgart wechselt – reger Verkehr in dieser Einbahnstraße also. Haggui erhält einen Vertrag bis 2015, kostet eine Ablöse von 500 000 Euro und soll den alten Kapitän Serdar Tasci (zu Spartak Moskau) ersetzen. Die Erfahrung dafür bringt er mit, da er schon 166 Bundesligabegegnungen und 80 internationale Einsätze für sein Heimatland bestritten hat. Seit einiger Zeit läuft es für Haggui jedoch nicht mehr rund – weder sportlich noch privat.

In der vergangenen Rückrunde verlor er seinen Stammplatz in Hannover, den er sich jetzt nicht mehr zurückerkämpfen konnte. Parallel dazu hatte er auch Probleme anderer Art. Wegen Unfallflucht wurde Haggui im März zu einer Geldstrafe von 36 000 Euro und einem dreimonatigen Führerscheinentzug verurteilt. Deshalb will er beim VfB nun einen neuen Anfang machen – in vielerlei Hinsicht.

Aber nicht, was die Eigentore betrifft. Den Europarekord für erste Ligen will Haggui bestimmt nicht knacken. Den hält der Belgier Sten van den Baijs. Der frühere Abwehrrecke von Germinal Ekeren hat seinen Keeper 1996 bei der 2:3-Niederlage gegen Anderlecht dreimal überwunden.