Der FC Bayern München verpflichtet den französischen Weltmeister Lucas Hernandez für 80 Millionen Euro – es ist eine logische Entscheidung, meint unser Sportredakteur Marco Seliger.

Sport: Marco Seliger (sem)

Stuttgart - Es ist ein alter Reflex – aber einer unter neuen Vorzeichen. Der FC Bayern München plündert in sportlich schwierigen Zeiten sein Festgeldkonto und geht auf große Einkaufstour – das kennt man. Neu sind die Zahlen. 80 Millionen Euro, und das auch noch für einen Verteidiger – ja sappradi, das ist selbst für den Krösus der Bundesliga eine unvergleichliche, da noch nie da gewesene Investition. Mia san spendabel – die Bayern dringen in neue Sphären vor.

 

Der französische Weltmeister Lucas Hernandez taugt als Sinnbild für die neue Philosophie des Rekordmeisters, die der Präsident Uli Hoeneß schon vor Wochen ausgerufen hatte. Sie heißt: Klotzen statt kleckern – so genannte Mega-Transfers sind nun auch beim FC Bayern nicht mehr ausgeschlossen.

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Warum? Weil die Münchner auf der europäischen Bühne konkurrenzfähig bleiben wollen. Daher gehen sie den Ablösewahnsinn der teils von Oligarchen und Scheichs gelenkten internationalen Topclubs erstmals mit. Über Sinn und Unsinn, über Moral und Angemessenheit, lässt sich bei diesen Ablösesummen dabei weiter streiten – allein: Das Rad lässt sich nicht mehr zurückdrehen, und die Bayern haben keine andere Wahl, als ranzuklotzen. Denn ansonsten machten künftig nicht nur die besten Kicker einen Bogen um München. Sondern auch der ersehnte Champions-League-Pokal.

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marco.seliger@stzn.de