Serge Gnabry spielte einst beim VfB Stuttgart in der Jugend. Nun wechselt die Olympia-Entdeckung zum SV Werder Bremen. Wir haben uns mit seinem Vater über den Transfer-Wirbel unterhalten.

Stuttgart/London - Jean-Hermann Gnabry hat in den vergangenen Tagen ein mittelgroßes Transfer-Wirrwarr um seinen Sohn Serge ausgelöst, das er so sicher gar nicht wollte – und sich hinterher auch gar nicht mehr anlasten will.

 

Klar ist: die exklusive Aussage gegenüber unserer Zeitung, in der er die Beteiligung des FC Bayern München am Transfer vom FC Arsenal London zum SV Werder Bremen bestätigte, hatte für reichlich Wirbel gesorgt. Es folgten eine Reihe von Dementi und schließlich die Aussage von Jean-Hermann Gnabry, dass er das alles gar nicht gesagt habe.

Nun, da der Transfer von England an die Weser perfekt und das Transfer-Fenster geschlossen ist, haben wir uns noch einmal mit Jean-Hermann Gnabry über die Vorkommnisse der vergangenen Tage unterhalten.

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An seine Aussagen gegenüber unserer Zeitung mag er sich weiterhin nicht erinnern, bestätigt aber, dass er die vergangenen Tage mit einer gewissen Unruhe verbracht hat: „Das war für mich wirklich spannend. Ich bin jetzt einfach froh, dass es mit dem Wechsel zu Werder geklappt hat. Und ich bin auch froh, dass jetzt endlich Ruhe einkehrt.“

Werder Bremen hält der Vater übrigens für die richtige Wahl: „Der Verein hat immer bei Serge nachgefragt und hat in der Vergangenheit viele große Spieler hervorgebracht. Mesut Özil, Kevin De Bruyne oder Claudio Pizarro.“

Dass der VfB letztlich keine Chance gehabt habe, findet Papa Gnabry „schade“, aber sein Sohn müsse jetzt die Chance in der 1. Bundesliga ergreifen. „Und viel spielen. Egal ob in London oder in Bremen. Es ist besser, Serge macht einen Schritt zurück und dann zwei Schritte nach vorne.“

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Dass Jean-Hermann Gnabry auch vor Olympia immer an seinen Sohn geglaubt hat, ist selbstverständlich. Die Entwicklung in Rio selbst hat er jedoch fast immer nur über Dritte mitbekommen: „Ich war in Afrika, habe kein Spiel von Serge gesehen. Ich habe nur gehört, dass er durchstartet. Das hat mich stolz gemacht.“

Bald, so hofft Jean-Hermann Gnabry, sieht er seinen Sohn in Bremen wieder: „Jetzt soll er aber erst einmal in Ruhe ankommen.“

Und irgendwann doch noch den Weg zurück zum VfB finden? „Wer weiß. Es ist schade, dass es nicht geklappt hat. Aber seinen Heimatverein vergisst er nie“, sagt Papa Gnabry.