Bei der Suche nach einem Rechtsverteidiger für den VfB führt eine heiße Spur nach Dortmund. U-21-Europameister Jeremy Toljan stammt aus Stuttgart, kann rechts und links verteidigen – und hat sich beim BVB bisher nicht durchgesetzt.

Sport: Heiko Hinrichsen (hh)

Stuttgart - Bei der Suche nach einem Rechtsverteidiger ist der VfB offenbar ein gutes Stück weiter gekommen. Die heißeste Spur führt nach Dortmund, und zwar zu Jeremy Toljan, der auf der Außenbahn rechts und links verteidigen kann. Zwar wechselte der U 21-Europameister erst vor einem Jahr aus Hoffenheim zum BVB, wo er einen langfristigen Vertrag bis 2022 besitzt. Doch Toljan blickt auf eine durchwachsene Saison mit lediglich 18 Bundesligaeinsätzen zurück. Zudem will man in Dortmund in dieser Transferperiode einen personellen Radikalschnitt durchführen. Diesem könnte auch Toljan zum Opfer fallen. Möglicherweise auch auf Leihbasis.

 

Toljan besitzt Stuttgarter Wurzeln

In Stuttgart würde man den 23-Jährigen jedenfalls mit offenen Armen empfangen. Denn Toljan besetzt nicht nur die Positionen, auf denen der VfB nicht zuletzt durch die schwere Verletzung von Andreas Beck dringenden Handlungsbedarf hat. Er passt auch so ins Raster des Sportchefs Michael Reschke: Toljan ist noch jung, er ist ein ehemaliger deutscher Junioren-Nationalspieler, der beim Titelgewinn der U 21 im vorigen Sommer sämtliche Partien durchspielte.

Der ehemalige Hoffenheimer hat bereits Champions League gespielt und zählte auch zum Stamm des deutschen Olympiateams, das 2016 in Rio die Silbermedaille gewann. Toljan besitzt obendrein Stuttgarter Wurzeln: Der Sohn einer Kroatin und eines Amerikaners begann in Steinhaldenfeld mit dem Fußball, er spielte ein Jahr in der Jugend der Kickers, danach zwei Jahre beim VfB, ehe der spätere Abiturient auch aufgrund schlechter schulischer Leistungen als 16-Jähriger in die Jugend-Akademie von 1899 Hoffenheim wechselte.

Offiziell will der VfB allerdings nichts kommentieren. „Wir geben keine Wasserstandsmeldungen ab. Damit habe ich die besten Erfahrungen gemacht“, sagt der Stuttgarter Sportchef Michael Reschke.