Akteure, die auf Verkäufer- und Bieterseite gleichermaßen stehen – beim Transnet-Deal lauern auf Schritt und Tritt Interessenkonflikte. Der Finanzminister hat gleich drei potenzielle angezeigt.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Peter Schneider scherte sich nicht mehr um die Geheimniskrämerei, die den geplanten Teilverkauf des Stromnetzbetreibers Transnet-BW seit Monaten begleitet. Der baden-württembergische Sparkassenpräsident bestätigte erstmals offiziell, was seit längerem kolportiert wird: dass die Sparkassen-Finanzgruppe im Rennen um den von der EnBW angebotenen Anteil von knapp 25 Prozent sei. Das Konsortium unter Führung der SV-Versicherung sei nach seiner Kenntnis in die Endauswahl gelangt, verriet er vor Journalisten, nun gehe es um den Preis. Für die Sparkassen wäre die Anlage „hochinteressant“, schwärmte Schneider: Man beteilige sich damit an der Energiewende und könne den Wunsch der Kunden nach „grünen“ Finanzprodukten bedienen.