Den Lobbyaufwand offenlegen: Wie in Brüssel ist das nun auch in Stuttgart Pflicht. Ganz vorne mit dabei ist der landeseigene Energiekonzern EnBW. Dabei setzt er auf Leute aus der Politik.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Stuttgart - Kein Unternehmen lässt sich die landespolitische Lobbyarbeit so viel kosten wie die EnBW. Mit einem Aufwand von jährlich 270 000 Euro liegt der Karlsruher Energiekonzern weit vor allen anderen Firmen, die sich im neuen Transparenzregister des Landtags haben erfassen lassen. Übertroffen wird die EnBW nur vom Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertag, dem Dachverband der IHK, mit gemeldeten Aufwendungen von 300 000 Euro. Insgesamt gibt der von Land und oberschwäbischen Landkreisen getragene Konzern jährlich einen „einstelligen Millionenbetrag“ für Lobbyarbeit in Berlin, Brüssel und Stuttgart aus. Dabei setzt er vor allem auf Personal aus dem politischen Betrieb – vorneweg einen früheren Minister. Gerade der Energiebereich, heißt es zur Begründung, sei stark von politischen Vorgaben geprägt.