Der Schauspieler Dirk Bach ist wahrscheinlich an Herzversagen gestorben. Der 51-jährige Schauspieler litt wohl schon länger unter gesundheitlichen Problemen. Wann die Bestattung stattfindet, ist noch unklar.

Berlin/Köln - Der Schauspieler Dirk Bach ist wahrscheinlich an Herzversagen gestorben. Der 51-jährige Schauspieler litt wohl schon länger unter gesundheitlichen Problemen. Wann er bestattet wird, ist noch unklar. Der Abschied soll im engsten Kreis unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden, vermutlich in Köln, wo am Montag Kondolenzbücher ausliegen werden.

 

Weggefährten waren weiter geschockt über den plötzlichen Tod des Komikers und würdigten dessen Kunst. Bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises am Dienstagabend in Köln sagte Moderator Oliver Welke, Bach sei „ohne Zweifel der größte kleine dicke Schauspieler aller Zeiten“ gewesen. Fernsehsender wollen in den kommenden Tagen mit Sondersendungen und Wiederholungen an Bach erinnern.

Die Berliner Staatsanwaltschaft will die Leiche des 51-Jährigen nicht obduzieren. In Bachs Appartement seien Medikamente gegen Bluthochdruck, Herzinsuffizienz sowie Cholesterinsenker gefunden worden, sagte ein Sprecher. Es gebe keine Hinweise auf ein Fremdverschulden.

Bach erschien nicht zur Probe

Zum Zeitpunkt seines Todes war Bach laut Staatsanwaltschaft allein in der Wohnung im Ortsteil Lichterfelde gewesen. Zuletzt wurde der Schauspieler am Sonntag gegen 14.00 Uhr lebend gesehen. Am Montag gegen 16.20 Uhr wurde er gefunden.

Bach hatte sich in Berlin vorübergehend ein Appartement gemietet, weil er dort ein Engagement am Schlossparktheater hatte. Er sollte dort die Titelrolle in „Der Kleine König Dezember“ spielen. Nun sei das ganze Ensemble erschüttert, sagte am Dienstag der Sprecher des Theaters, Harald Lachnit. Am Vortag war die erste Hauptprobe für „Der Kleine König Dezember“ angesetzt gewesen. Bach erschien aber nicht, was für ihn sehr untypisch war.

Deshalb fuhr der Regisseur des Stücks, Lorenz Christian Köhler, selbst in Bachs Hotel-Appartement. Mit einer Hausangestellten öffnete er die Wohnung und fand dort den leblosen Schauspieler. Ein Arzt konnte ihm nicht mehr helfen.

Unklar ist, wie es nun mit „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“ weitergeht, der RTL-Sendung, die Bach seit 2004 zusammen mit Sonja Zietlow moderiert hatte. Zietlow veröffentlichte auf ihrer Website eine Hommage an ihren „Dschungelcamp“-Kollegen: „Was wir mit dir erleben durften, war mehr als Beruf. Jeder Aufenthalt mit dir in Australien war eine Kur von allem, woran unsere Branche krankt.“

An diesem Freitag zeigt RTL um 21.15 Uhr eine Sondersendung, in der Frauke Ludowig sein Leben nachzeichnet und Weggefährten und Freunde zu Wort kommen lässt. Bei ZDFneo ist an diesem Donnerstag um 22.15 Uhr eine Folge der Show „neoParadise“ (mit Joko & Klaas) und den Gästen Dirk Bach und Ben Becker zu sehen, eine Aufzeichnung vom 27. September.

Biolek: Bach wurde oft unterschätzt

Der Schriftsteller Axel Hacke zeigte sich bestürzt. „Ich bin natürlich wahnsinnig traurig und schockiert“, sagte der Autor des Stücks „Der Kleine König Dezember“ in München. Die Redaktion der „Sesamstraße“ erinnerte an Bachs großes Herz für Kinder, die Bundesvorsitzenden der Grünen, Claudia Roth und Cem Özdemir, an sein Engagement „gegen HIV und Aids, für Opfer von Folter und Gewalt, für Tierrechte und Umweltschutz“.

Nach Ansicht von TV-Altmeister Alfred Biolek wurde Bach oft unterschätzt. „Es gab im deutschen Fernsehen nicht viele, die ihm das Wasser reichen konnten“, sagte Biolek der „Bild am Feiertag“. „Eine Menge Menschen haben ihn unterschätzt, weil sie ihn nur in seinen komischen Rollen sahen. Dabei war er ein ernster, gewissenhafter Schauspieler.“ Biolek entdeckte den Schauspieler Bach in den 80er Jahren für die TV-Welt. „Ich erkannte sofort das Talent, das in dem jungen Mann steckte.“

Wann Bach beerdigt wird, wollen die nächsten Angehörigen nicht veröffentlichen. „Es deutet alles darauf hin, dass er in Köln bestattet wird“, sagte der Kölner Bestatter Christoph Kuckelkorn der dpa. Eine öffentliche Trauerfeier ist nicht geplant. Am kommenden Montag liegen in einer Trauerhalle in der Kölner Innenstadt Kondolenzbücher aus, in die sich jeder eintragen kann.