Das Haus Baden ist tief verwurzelt im europäischen Hochadel. Zur Trauerfeier für den verstorbenen Markgrafen Max wird eine illustre Schar von Königen und Fürsten erwartet.

Baden-Württemberg: Eberhard Wein (kew)

Nach dem Tod von Max Markgraf von Baden haben am Hauptsitz in Salem am Bodensee die Vorbereitungen für die Beisetzung begonnen. Wie die Hauptverwaltung des Hauses mitteilte, werde es im riesigen Münster von Schloss Salem zwei Trauerfeiern geben: eine am 12. Januar für die Öffentlichkeit – darunter Mitarbeiter, Freunde und Weggefährten – und eine weitere einen Tag später für geladene Gäste. Der Vorsteher des einstigen badischen Herrscherhauses war am 29. Dezember im Alter von 89 Jahren am Stammsitz gestorben.

 

Vor allem die zweite Trauerfeier steht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, obgleich sie hinter verschlossenen Türen stattfinden wird. Denn dazu werden Mitglieder des Hochadels aus ganz Europa erwartet. Die „Gästeorganisation“ sei gegenwärtig in vollem Gange, sagte der Sprecher des Fürstenhauses, Ulf Hailer. Namen nannte er nicht. Dies sei auch „im Blick auf prominente Gäste aus Sicherheitsgründen nicht gewollt“.

Charles und Max sind Cousins

Als sicher gilt aber, dass Angehörige des britischen Königshauses erwartet werden. Ob dies König Charles III. selbst sein wird oder ob er sich beispielsweise von seinen Geschwistern Prinzessin Anne oder Prinz Edward vertreten lässt, ist offen. Charles und Max sind Cousins. Der 2021 gestorbene Ehemann von Queen Elizabeth, Prinz Philip ist der Onkel des Markgrafen. Dessen Mutter, Theodora von Griechenland, war Philips ältere Schwester und soll Queen Elizabeth sehr nahe gestanden haben. Der einstige Prinzgemahl besuchte außerdem die Schule auf Schloss Salem.

Wie eng die Beziehung von Haus Baden zu den Windsors ist, zeigte sich 2021 bei der Beerdigung von Prinz Philip. Wegen der damals geltenden Coronaauflagen durften nur 30 Gäste teilnehmen. Einer davon war Max’ ältester Sohn Erbprinz Bernhard. Auch zur Beerdigung der Queen im September 2022 weilte Bernhard in London, damals in Begleitung seiner Frau Stephanie und seiner Mutter Markgräfin Valerie. Max von Baden verzichtete damals im Hinblick auf seinen Gesundheitszustand auf die Reise.

Kommt auch Königin Silvia?

Doch die Windsors dürften nicht das einzige europäische Königshaus sein, das bei der Trauerfeier am Bodensee vertreten sein wird. Auch die Könige von Belgien, Norwegen Dänemark oder Spanien könnten nach Salem kommen oder Abgesandte schicken. Wie Philip war auch die spanische Königin Sophia Schülerin im Internat. Die schwedische Königin Silvia könnte aufgrund ihrer Verbindungen auf die Mainau anreisen.

Vor diesem Hintergrund trifft auch das zuständige Polizeipräsidium in Ravensburg bereits Vorbereitungen. „Das wird für uns ein größerer polizeilicher Einsatz“, sagte ein Sprecher. Der Übergang zwischen einer privaten Feierlichkeit zu einem politischen Ereignis sei fließend. Die Gästeliste sei noch nicht bekannt, man stehe aber mit dem Haus Baden in engem Austausch.