Mehrere Hundert Menschen haben in einer Trauerfeier in Endingen von der ermordeten Joggerin Abschied genommen. Die Polizei arbeitet unterdessen mit Hochdruck an dem Fall. Eine heiße Spur gibt es aber noch nicht.

Endingen - Eine Woche nach dem Fund ihrer Leiche ist der ermordeten Joggerin in Endingen bei Freiburg in einer Trauerfeier gedacht worden. Mehrere hundert Menschen nahmen am Donnerstag in der katholischen Kirche des Ortes Abschied von der 27-Jährigen, die von einem Unbekannten vergewaltigt und ermordet worden war. Bereits in den vergangenen Tagen hatte es Trauerfeiern in dem Ort gegeben. Es sei bewusst ein stilles Gedenken organisiert worden, sagte ein Sprecher der Gemeinde. Diese hatte zuvor Ton-, Foto- sowie Filmaufnahmen in und um die Kirche verboten. Die Beisetzung war im engsten Familienkreis geplant.

 

Die junge Frau aus Endingen war Anfang November alleine zum Joggen aufgebrochen und nicht zurückgekehrt. Nach Angaben der Polizei wurde sie sexuell missbraucht und getötet, ihre Leiche wurde am Donnerstag vergangener Woche gefunden. Die Ermittler haben keine heiße Spur, der Täter ist unbekannt. Offen ist, ob es einen Zusammenhang zum Mord an einer 19-jährigen Studentin Mitte Oktober in Freiburg gibt. Auch sie war vergewaltigt und getötet worden. Der Täter ist unbekannt.

Polizei geht 500 Hinweisen nach

In dem Fall in Endingen gehe die Polizei mittlerweile rund 500 Spuren und Hinweisen nach, sagte ein Sprecher am Donnerstag. Die Untersuchungen der Spuren, die am Fundort der Leiche gesichert wurden, dauern den Angaben zufolge an. Eine sichere Aussage, wann genau mit einem Ergebnis dieser Untersuchungen gerechnet werden kann, sei derzeit nicht möglich.

Am Mittwochabend hatte sich die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY - ungelöst“ an der Fahndung beteiligt. Dadurch seien 16 zusätzliche Hinweise eingegangen, sagte Polizeisprecher Walter Roth am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Die Anrufe würden nun ausgewertet. „Wir haben noch sehr viel zu tun. Wir sind auch weiterhin optimistisch, dass es eine positive Entwicklung nimmt“, erklärte Roth.

Die Ermittler hoffen, dass die Kriminaltechniker im Landeskriminalamt die DNA des Täters im Mordfall der Joggerin finden. „Wenn man eine DNA-Spur hat, dann kann man einen Abgleich bundesweit vornehmen. Wir sind im Moment noch nicht so weit, dass wir eine verwertbare Spur haben“, betonte Roth.

Kein Durchbruch bei DNA-Spur

Auch nach Hinweisen zum Fall der Mitte Oktober in Freiburg getöteten 19 Jahre alten Studentin gab es bei „Aktenzeichen XY - ungelöst“ Fragen. In diesem ungelösten Mordfall hatte die Analyse einer männlichen DNA-Spur am Tatort nicht den erhofften Erfolg gebracht. Die sichergestellte Probe wurde mit einer bundesweiten Datenbank abgeglichen - jedoch ohne Treffer.

Ob es einen Zusammenhang zwischen den beiden Taten gibt, ist unklar. Die Polizei hat nach eigener Aussage keine Hinweise darauf, kann es aber auch nicht ausschließen. Die Fernsehsendung mit Moderator Rudi Cerne hatte die zwei ungeklärten Morde aus dem Raum Freiburg kurzfristig ins Programm aufgenommen.