Haben sich Trauermücken in der Blumenerde einmal eingenistet, sind diese schwer zu vertreiben. Wie Sie die kleinen Fliegen nachhaltig wieder loswerden, erfahren Sie hier.

Trauermücken (Sciaridae) sind kleine Fliegen, die ihre Eier bevorzugt in feuchter Blumenerde ablegen. Für den Menschen sind die Insekten, die zur Familie der Mücken gehören zwar ungefährlich, da sie nicht stechen, aber lästig sind sie dennoch. Für die Topfpflanzen sind die Trauermücken selbst zwar kein Problem, allerdings fressen die im Boden lebenden Larven bevorzugt Pflanzenwurzeln, was vor allem für junge Pflanzen zum Problem werden kann.

 

Trauermückenbefall erkennen

Einen Befall von Trauermücken an Zimmerpflanzen erkennt man in erster Linie daran, dass diese beim Gießen in kleinen Schwärmen aufsteigen und die Pflanze umkreisen. Trauermücken erinnern etwas an Fruchtfliegen, wobei der Flug bei Trauermücken eher aus einer tänzelnden Bewegungen mit schnellen Richtungsänderungen besteht. Fruchtfliegen fliegen deutlich gleichmäßiger in der Luft. Trauermücken erreichen eine Körperlänge von bis zu 7 Millimetern und haben einen schlanken Körper. Dieser ist, wie auch die Flügel, dunkel gefärbt.

Die 7 wirksamsten Mittel gegen Trauermücken

Den Großteil ihres Lebenszyklus verbringt die Trauermücke unter der Erde. Während der Zeitraum unter der Erde vom Ei über die verschiedenen Larvenstadien mit anschließender Verpuppung bis hin zum Schlüpfen der Mücke etwa 3 bis 4 Wochen dauert, lebt das erwachsene Insekt außerhalb der Erde nur etwa 3 bis 7 Tage. Die Weibchen der Trauermücken können anschließend bis zu 200 Eier in die Erde legen (1). Da die Maßnahmen bei der Bekämpfung von Trauermücken entweder die erwachsenen Mücken oder die noch unter der Erde lebenden Larven betreffen, macht es Sinn, die Maßnahmen ggf. über den gesamten Lebenszyklus der Trauermücke (etwa 4 bis 5 Wochen) konsequent durchzuführen bzw. Maßnahmen zu kombinieren. Die effektivsten Maßnahmen gegen Trauermücken sind:

1. Weniger gießen

Trauermücken finden vor allem in feuchten Böden ideale Bedingungen, da die Feuchtigkeit den Larven eine deutlich bessere Mobilität verschafft. Einer der häufigsten Gründe für das Einnisten von Trauermücken ist daher ein übermäßiges Gießen. Um die Bedingungen für die Larven der Trauermücken zu erschweren, sollten Sie deswegen die betroffenen Pflanzen als Erstes deutlich weniger gießen. Sollte die Pflanze einen hohen Wasserbedarf haben, können Sie diese auch von unten gießen. So haben es die oben abgelegten Larven schwerer und die Wurzeln werden dennoch rudimentär mit Wasser versorgt. In der Regel hilft Trockenheit alleine bei der Bekämpfung von Trauermücken zwar nicht aus, kann aber zusätzliche Maßnahmen deutlich erleichtern.

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2. Gelbtafeln

Hilfreich bei der Bekämpfung von Trauermücken sind vor allem Gelbtafeln (hier bei Amazon kaufen / ANZEIGE). Die gelben Flächen besitzen eine klebrige Oberfläche und werden einfach in die Erde der befallenen Pflanze gesteckt. Die Trauermücken werden anschließend von der gelben Farbe angezogen und bleiben dann auf der Oberfläche kleben. Aufgrund der nachschlüpfenden verpuppten Larven sollten die Gelbtafeln auch mindestens für den kompletten Lebenszyklus der Trauermücke von 4 bis 5 Wochen aufgestellt bleiben.

Trauermücken-Falle selber machen: Eine Trauermücken-Falle kann auch einfach selber gemacht werden (2). Dazu benötigen Sie lediglich einen grell-gelben Gegenstand, der mit einer klebrigen Masse (zum Beispiel Honig, Sirup oder einer ähnlichen Zuckermasse) bestrichen und in der Erde der betroffenen Pflanze aufgestellt wird. Gekaufte Gelbtafeln eignen sich aufgrund der besseren Beständigkeit des Klebers allerdings meist etwas besser für die Bekämpfung von Trauermücken.

3. Tongranulat oder Sand

Trauermücken benötigen für die Eiablage außerdem einen organischen Boden. Tongranulat auf der Erdoberfläche der betroffenen Pflanze kann daher die Eiablage für die Trauermücken-Weibchen deutlich erschweren. Einfacher Sand oder Kies erfüllt diesen Zweck ebenfalls. Wichtig ist, dass kein organisches Material enthalten ist und dabei auch Tipp 1 weiterhin berücksichtigt wird. Die Schicht auf der Erde sollte bei Sand etwa 1 bis 2 cm dick sein. Bei groben Materialien wie Tongranulat oder Kies sollte die Schicht etwa 2 bis 3 cm dick sein.

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4. Nematoden

Eine weitere Möglichkeit die Larven der Trauermücken zu bekämpfen sind Nematoden (Fadenwürmer). Diese Nützlinge (SF-Nematoden) töten die Larven der Trauermücken. Nematoden sind im Gartenhandel oder hier auf Amazon (Anzeige) in kleinen Tütchen erhältlich und müssen zeitnah (meist eine Haltbarkeit von 1 bis 2 Wochen) eingesetzt werden. Mischen Sie dazu einfach das Nematodenpulver gemäß der Anleitung mit dem Gießwasser, welches bereits Zimmertemperatur haben sollte und gießen Sie damit die befallene Pflanze. In den nächsten 3 Wochen sollte die Erde gleichmäßig feucht gehalten werden.

5. Erde wechseln

Ist die Pflanze stark befallen und muss ohnehin umgetopft werden, hilft es ebenfalls, wenn die Erde gewechselt wird. Alle Trauermücken werden Sie so zwar nicht los, allerdings erleichtert dies andere Maßnahmen zur Bekämpfung von Trauermücken erheblich. Anschließend können zum Beispiel mit einer Gelbtafel die restlichen geschlüpften Trauermücken gefangen werden.

6. Keine minderwertige Blumenerde

Trauermücken werden in der Regel bereits mit der Blumenerde eingeschleppt. Ein Befall durch offene Fenster ist auch möglich, aber deutlich seltener. Wenn Sie regelmäßig Probleme mit Trauermücken haben, sollten Sie ebenfalls auf hochwertigere Blumenerde umsteigen.

7. Neemöl

Eine weitere Möglichkeit zur Bekämpfung von Trauermücken ist Neemöl (hier auf Amazon bestellen / ANZEIGE). Der Vorteil bei Neemöl ist, dass dieses ein weites Wirkungsspektrum hat und auch bei der Bekämpfung zahlreicher anderer Schädlinge, wie zum Beispiel Blattläusen wirkt. Der im Neemöl enthaltene Wirkstoff Azadirachtin wirkt sich vor allem auf die Larvenstadien von Schädlingen aus, indem es die Häutung der Larven hemmt. Geben Sie zur Bekämpfung von Trauermücken einfach für etwa 5 Wochen etwas Neemöl dem Gießwasser bei und mischen stets alles gut durch. Achten Sie beim Kauf von Neemöl außerdem darauf, dass diesem ein Emulgator beigesetzt ist, damit sich das Öl auch mit dem Gießwasser vermischen lässt und sich anschließend komplett im Erdboden verteilt.

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Wichtig: Bei der Bekämpfung von Blattläusen sollten Sie das Neemöl in regelmäßigen Abständen auf die Blätter sprühen, da sich diese Schädlinge nicht in der Erde befinden.