In Anwesenheit von gekrönten Häuptern gaben sich Luxemburgs Thronfolger Guillaume und Stéphanie de Lannoy in der Kathedrale Notre-Dame das Jawort. Die Gräfin trug ein Brautkleid von Elie Saab.

Luxemburg - Luxemburgs Thronfolger Guillaume (30) und Gräfin Stéphanie de Lannoy (28) haben sich am Samstag in der Kathedrale der Hauptstadt Luxemburg das Jawort gegeben.

 

Vor 1400 Gästen, darunter dem gesamten europäischen Hochadel, versprachen sie sich ewige Liebe und Treue. Guillaume und Stéphanie beantworteten zunächst die Fragen des luxemburgischen Erzbischofs Jean-Claude Hollerich, ob sie zur Heirat entschlossen seien, in luxemburgischer Sprache mit „Jo“. Anschließend gaben sie sich gegenseitig das Eheversprechen und tauschten die Ringe.

Schweigeminute für verstorbene Brautmutter

Der Gottesdienst begann mit einer Schweigeminute für die vor zwei Monaten verstorbene Mutter der Braut. Gräfin Alix de Lannoy war Ende August nach einem Schlaganfall gestorben. In Gedenken an ihre Mutter trug Stéphanie zudem den Verlobungsring ihrer Mutter und hatte die Muttergottes-Statue in der Kathedrale, die traditionell mit erlesener Kleidung geschmückt wird, mit einem Schal von Alix de Lannoy schmücken lassen.

Stéphanie war ebenso wie der Bräutigam sichtlich bewegt und um Fassung bemüht. Die Anspannung der Braut schien sich erst nach dem Jawort zu lösen, als die 28-Jährige befreit lächelte.

Brautkleid von Elie Saab

Die Braut erschien in einem elfenbeinfarbenen Brautkleid des Designers Elie Saab mit Diadem und langer Schleppe - der Bräutigam in Gala-Uniform. Das Brautkleid war bis zuletzt ein gut gehütetes Geheimnis gewesen. 50.000 Perlen und zehn Kilometer Silberfäden stecken in dem mit Spitzen und silberfarbenen Blättern besetzten Kleid mit mehr als vier Meter langer Schleppe. Auf dem Kopf trug Stéphanie eine Tiara mit 270 Brillanten.

Erzbischof Hollerich sagte, die Hochzeit sei angesichts der vielen Beziehungsprobleme der Menschen ein Zeichen der Hoffnung vor allem für viele junge Menschen. „Jede Ehe kennt Krisen“, mahnte er zugleich. „Eine Verunsicherung kann eine Liebe in die Krise führen, aber sie widerspricht nicht der Liebe.“

Zur der Vermählung war fast der ganze europäische Hochadel angereist, darunter die Könige und Königinnen aus Norwegen, Schweden, Dänemark, den Niederlanden und Belgien sowie zahlreiche Thronfolger. Die Könige waren in Galauniformen mit goldgelben Schärpen erschienen, bunte Hüte der Damen in allen erdenklichen Farben bestimmten das Bild in der Kirche. Das Gotteshaus war mit rund 3000 weißen Rosen geschmückt.

Die Hochzeit gilt als royales Top-Ereignis in diesem Jahr. Am Freitag hatte das Paar standesamtlich geheiratet.

Guillaume ist der älteste Sohn von Großherzog Henri (57) und soll eines Tages dessen Thron übernehmen. Er wird der siebte Herrscher im luxemburgischen Zweig der Dynastie Nassau-Weilburg sein. Gräfin Stéphanie stammt aus einer der ältesten Adelsfamilien Belgiens und ist zur Hochzeit Luxemburgerin geworden.

Der Politikwissenschaftler und die Germanistin hatten sich Ende April verlobt. Großherzog ist ein Titel für Fürsten im Rang zwischen König und Herzog. Luxemburg hat gut 500.000 Einwohner und ist das einzige Großherzogtum der Welt.