Der Neubau nimmt die letzte Planungshürde. Die Eröffnung ist für Februar 2020 geplant.
Leonberg - Mein Name ist Bond. James Bond.“ Mit Sehnsucht wartet die Kinowelt auf das mittlerweile 25. Abenteuer des Geheimagenten im Dienste Ihrer Majestät. Einer, der besonders gespannt wartet, ist Marius Lochmann. Der Leiter des Traumpalast-Kinos will den neuen Bond-Streifen unbedingt zeigen – und zwar im Imax-Format auf der größten Leinwand Deutschlands.
Doch zum Eröffnungsfilm für den Anbau am bestehenden Kino wird es wohl nicht reichen. Gerade wurde der Filmstart vom Valentinstag auf den 8. April 2020 verschoben. Bis dahin soll das neue Imax in Leonberg aber schon Besucher empfangen. „Wir bemühen uns, bis zum Februar 2020 zu eröffnen“, sagt Marius Lochmann.
Für das Vorhaben musste der Bebauungsplan geändert werden. Der städtische Planungsausschuss hat bereits grünes Licht für den Satzungsbeschluss gegeben. Ein anderes Votum im Gemeinderat am Dienstagabend ist nicht zu erwarten. Damit ist der neue Bebauungsplan dann gültig und die Firma Lochmann Filmtheaterbetriebe kann das Baugesuch einreichen.
Eine letzte Abstimmung fand gestern im Rathaus statt. „Wenn die Baugenehmigung durch ist, sind wir einen großen Schritt weiter“, meint der Kino-Chef. Sechs bis sieben Millionen Euro will das Unternehmen in die Erweiterung investieren.
Die größte Leinwand Deutschlands
Mehr als 20 Meter hoch und 40 Meter breit soll die Leinwand im Imax-Saal werden, der rund 500 Sitzplätze umfassen wird. Damit ist es die größte Leinwand Deutschlands. Der rund 26 Meter hohe Anbau, der auf dem Schotterparkplatz entstehen soll, umfasst zudem einen kleinen Kinosaal, eine Bowling-Anlage mit 18 Bahnen sowie ein weiteres Restaurant. Zudem sind Kassen und eine Snacktheke vorgesehen. Bevor der Anbau jedoch angegangen werden kann, muss erst ein Parkhaus her, damit genügend Stellflächen vorhanden sind. Dieses wird hinter dem bisherigen Kino auf dem befestigten Parkplatz entstehen. „Wir müssen sehen, inwiefern wir das getrennt voneinander bauen können“, meint Marius Lochmann dazu.
Derzeit überlege man, die Bowlingbahn selbst zu betreiben. „Wir wollen nichts Halblebiges und sicherstellen, dass alles passt“, sagt der Theaterleiter. Das Konzept für den kleinen Saal stehe noch nicht. „Ich liebäugel mit einem Kinosaal mit Betten“, sagt er. Es soll in jedem Fall etwas Besonderes werden.
Das Geschäft läuft
Das Kino-Geschäft in Leonberg läuft gut, anders als im Rest der Republik. „Im Bundesschnitt sind die Besucherzahlen im vergangenen Jahr um 18 Prozent zurückgegangen. Bei uns nur um vier Prozent.“ Sicher gebe es die Konkurrenz durch Streaming-Portale im Internet. Den Einbruch führt Marius Lochmann jedoch eher auf den langen heißen Sommer zurück. „Wenn man in die USA guckt, wo Netflix und Co. herkommen, da gab es 2018 eines der stärksten Jahre der Kinogeschichte“, sagt er. 280 000 Besucher verzeichnete der Traumpalast 2018 in Leonberg. Damit ist es das erfolgreichste der zehn Lochmann’schen Kinos.
Schon jetzt ist der im Juli 2016 eröffnete Traumpalast Leonberg in seiner Gesamtheit das modernste Filmtheater in Deutschland. Mit dem Imax-Anbau wird dieser Status weiter ausgebaut. Durch die hochauflösende Technik und überdimensionale Leinwand soll der Beobachter den Eindruck haben, als würde er sich in der Szene bewegen.
Deshalb hofft Marius Lochmann auch auf einen actionreichen Streifen zur Eröffnung. Später könne er sich auch vorstellen, ältere Filme wie etwa den Kriegsfilm „Dunkirk“ zu zeigen. „Es muss einfach bildgewaltig sein“, beschreibt er. Das Imax-Format ist für den Normalbetrieb aber kein Muss. „Es gehen auch die üblichen Formate dank der zwei Bildprojektoren.“