Eigentlich ist die Umgestaltung des Travertinparks seit Montag abgeschlossen, doch es gibt noch weitere Ideen. Die Grüne-Fraktion im Bezirksbeirat fordert schon lange, dass auch das Lauster-Areal in den Park einbezogen wird.

Bad Cannstatt - Wie aus einem stillgelegten Steinbruch ein Erholungsgebiet wird, zeigt sich auf dem Hallschlag. Zwischen dem Wohngebiet und der alten Zuckerfabrik ist der acht Hektar große Travertinpark entstanden. Jetzt wurde der zweite und letzte Bauabschnitt eröffnet.

 

Steinbruch Schauffele

Vier Jahre ist es her, dass der erste Bauabschnitt fertiggestellt wurde. Auf dem Gelände des früheren Steinbruchs Schauffele haben Ehrenamtliche und Lehrlinge der Firma Mahle Maschinen und Werkzeug instand gesetzt sowie Teile der Kranbahn restauriert. So ist ein kleines Freilichtmuseum zur Industriegeschichte Bad Cannstatts entstanden. Schautafeln zeigen, wie der Travertin abgebaut wurde und informieren über die Entstehungsgeschichte des Gesteins. 2010 ist die besondere Grünanlage eingeweiht worden.

Steinbruch Haas

Beim zweiten Bauabschnitt, der am Montag eröffnet wurde, handelt sich um Gelände der ehemaligen Firma Haas. 14 Monate hat die Umgestaltung dieses Kernstücks des Parks gedauert. In dem einstigen Steinbruch ist ein 350 Quadratmeter großer, durch Regenwasser gespeister Teich entstanden. Er dient als Biotop und soll auch die Besucher daran hindern, die brüchigen Abbauflächen des Steinbruchs zu betreten. Insgesamt haben die Landschaftsarchitekten dort den Schwerpunkt auf das Naturerlebnis gelegt. Das Gelände mit den Schotterhängen ist der ideale Lebensraum für Tierarten wie die Mauereidechse.

Lauster-Areal

Die Grünen-Fraktion im Bezirksbeirat fordert schon lange, dass auch das private Lauster-Areal in den öffentlichen Park einbezogen wird. Bei dem ehemaligen Steinwerk, dem Steinbruch und der Villa handele es sich um ein bedeutendes Denkmal. Die Firma habe mit ihren innovativen Maschinen Industriegeschichte geschrieben, sagt der Grünen-Bezirksbeirat Peter Mielert. Oberbürgermeister Fritz Kuhn machte der Fraktion allerdings keine großen Hoffnungen. Bislang gebe es dafür kein grünes Licht. „Es gibt offiziell keine Überlegungen, das Areal in den Travertinpark einzubeziehen“, heißt es auch in einer Stellungnahme der Stadt vom Mai diesen Jahres.

Neben der Erweiterung regen die Grünen auch an, das Areal mithilfe eines Rundwegenetzes stärker an Münster und Bad Cannstatt anzubinden. Bislang gebe es zum Beispiel keine Hinweisschilder: „Ein abseits der Bebauung gelegener Park steht immer in der Gefahr wegen mangelnder sozialer Kontrolle dem Vandalismus zum Opfer zu fallen.“ Deshalb sei es vorteilhaft, wenn der Park von möglichst vielen Menschen genutzt werde, was aber wiederum eine gute Anbindung voraussetze.