Im Jugendhaus Z in Filderstadt-Bernhausen soll sich einiges verändern. Der Gemeinderat hat nun grünes Licht gegeben. Ein Überblick über die Ideen.

Bernhausen - Um die Mittagszeit wuselt es im Jugendhaus Z. Zahlreiche Teenager kommen und gehen, sitzen beisammen und quatschen, während in der Küche das Mittagsessen gemacht wird. Es gibt Pasta. Die quirlige Stimmung täuscht allerdings nicht darüber hinweg, dass das Kinder-, Jugend- und Kulturzentrum in Bernhausen in die Jahre gekommen ist. Der Flachbau ist sanierungsbedürftig und zu klein. Schon lang steht fest: Ein Neubau muss her, und der soll im gleichen Gebiet liegen wie bisher, also zwischen Gotthard-Müller-, Fleinsbach-, Realschule und Elisabeth-Selbert-Gymnasium.

 

Was genau benötigt wird, das wurde nun dem Gemeinderat vorgelegt. Demnach soll die Z-Fläche von aktuell 537 auf 900 Quadratmeter wachsen. Im Raumprogramm für den barrierefreien Neubau sollen bestehende Räumlichkeiten – Küche, Multifunktions-, Medien-, Proberaum, Musikwerkstatt oder Büro – grundsätzlich wachsen. Es sollen aber auch neue Räume entstehen, etwa eine Bar, ein Beratungs- und Gruppenzimmer, ein mietbarer Saal für Feiern sowie eine sogenannte FabLab-Werkstatt zum klassischen Werkeln, aber auch zur digitalen Arbeit.

Wunsch nach einem Soccer-Court und Fitnesspark

Der Außenbereich wurde ebenfalls bereits mitbedacht. Aktuell verfügt das Jugendhaus über etwa 1800 Quadratmeter unter freiem Himmel, bei dieser Größenordnung soll es auch künftig bleiben. Geliebäugelt wird unter anderem mit einem Calisthenics-Fitnesspark, einer behindertengerechten Außentoilette, einem Soccer-Court, Tischtennisplatten, einem Bodentrampolin und einem Basketballkorb, vieles davon frei zugänglich. Der Gemeinderat stimmte dem Raumprogramm einhellig zu.

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In der unmittelbaren Nachbarschaft steht allerdings noch ein zweites großes Bauprojekt an: der Abriss und Neubau der Gotthard-Müller-Halle. Sie gehört zur gleichnamigen, ebenfalls neuen Gemeinschaftsschule, die erst in diesem Jahr in Betrieb genommen wurde. Nun geht es in einem weiteren Bauabschnitt darum, die sanierungsbedürftige Kleinfeld- durch eine Dreifeld-Halle zu ersetzen. Der Sportstättenentwicklungsplan hat ergeben, dass Flächen für Sport und Bewegung dringend benötigt werden, vor allem in Bernhausen. Bereits 2020 hat der Gemeinderat daher den Beschluss gefasst, eine neue Halle mit einem Raumbedarf von 1800 Quadratmetern zu bauen.

Das sind die Ideen der Stadt Filderstadt

Der Stadtverwaltung schwebt vor, Synergien zwischen den zwei Bauprojekten zu bilden. Sie hat dafür eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, und wie der Oberbürgermeister Christoph Traub in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats betonte, hat sie ergeben, „die Fläche ist auskömmlich, um beides zu etablieren“. Ganze 19 mögliche Varianten haben die beauftragten Architekten durchgespielt. Zwei davon hat die Verwaltung dem Gemeinderat nun ans Herz gelegt.

In diesen Varianten sind die beiden Neubau-Komplexe insofern in einem kombiniert und verschachtelt, als dass sich die Jugendhaus-Räume wie in einem Band um die geplante Dreifeld-Halle legen. Aus Sicht der Verwaltung ist der Kombi-Neubau wirtschaftlicher, platzsparender und lässt mehr Raum für die Gestaltung der Außenanlagen. Außerdem wird in den zwei favorisierten Varianten der Parkplatz P2 der Filharmonie, der auch als Festplatz genutzt wird, nicht tangiert. „Es geht darum, mit Ressourcen schonend umzugehen“, betonte Christoph Traub in der Sitzung.

Der Prozess befindet sich noch ziemlich am Anfang. Die weiteren Planungskosten schätzt die Verwaltung auf 416 000 Euro. Einen Zeitplan für das weitere Vorgehen gibt es aber schon. In etwa einem Jahr könnte der Grundsatzbeschluss fallen, und in etwa zwei Jahren könnte der Bau starten.