Die gute alte Skigymnastik und der klassische Bauch-Beine-Po-Kurs für die figurbewusste Frau sind inzwischen out, weil das zu sehr nach Plackerei klingt – und zu wenig nach Wellness. Heute haben derartige Kurse wohlklingende Namen wie Bodystyling, Zumba oder Fatburning.
Effektiv seien die neuen Formen dennoch, sagt Tino Griesbach. Der Fitnesstrainer unterrichtet an der Bad Cannstatter Tanzschule Sascha Wolf unter anderem Piloxing. Die Mischung aus Pilates, Boxen und Tanzelementen sei ein sehr effizientes Ausdauer- und Krafttraining, das zugleich gut für das Herz-Kreislaufsystem sei und die Fettverbrennung ankurbele. „So eine Kombination wollen viele“, weiß der 34-jährige Trainer. Wer Piloxing betreibe, dem sei Pilates zu ruhig und Boxen zu heftig. Gewünscht sei eine immer feinere Ausdifferenzierung des Angebots, sagt Griesbach. Die Erfahrung teilt auch Hermet. Junge Menschen jagten im Sport nicht einfach Trends hinterher. „Viele schauen, was wirklich ideal zu ihnen passt“, hat Hermet beobachtet.
Angesagt sind Workouts mit wenig technischem Aufwand
Neben dem Wellness-Workout gibt es einen weiteren allgemeinen Trend: den Minimalismus. Ungemein beliebt sind Trainingsmethoden, für die man schlicht seinen eigenen Körper braucht – und keine teuren Geräte. „Das Functional Training bietet ein so breites Spektrum an Übungen. „Das begeistert die Leute“, sagt der Trainer Boy Savastano vom Fitnessstudio Elements. Das Training mit bloßem Eigenkörpergewicht oder kleinen Hilfsgeräten wie Medizinbällen oder Hanteln gilt derzeit als größter Trend in der Fitnessbranche.
Savastano hält diese Trainingsform für wirkungsvoller als Joggen. „Mit 20 Minuten Functional Training erreiche ich den gleichen Effekt wie mit 60 Minuten Dauerlauf“, ist der 26-Jährige überzeugt. Und der Faktor Zeit sei mit ein Grund für die Beliebtheit des Functional Training. Der gemeine Alltagssportler wolle sein Programm möglichst rasch absolvieren und dabei einen möglichst großen Erfolg erzielen. Die meisten wollen schnell abnehmen. Das gelingt laut Savastano mit Functional Training recht zügig. Zudem gibt es aus seiner Sicht keine bessere Trainingsmethode: „Der Körper führt die natürlichsten Bewegungen aus. Das schont die Gelenke.“