Ein Quartett aus Leonberg und Gerlingen nimmt auf der Mittelmeer-Insel bei einem Cross-Triathlon teil, der den Athleten einiges abverlangt. Die Platzierungen der Männer können sich durchaus sehen lassen.

Leonberg - Es ist ein etwas anderer Männerausflug gewesen, den die Leonberger Tobias Joos, Markus Ploppa, Jürgen Haug sowie der Gerlinger Michael Staiger kürzlich unternommen haben. Für ein verlängertes Wochenende sind die Extremsportler nach Sardinien geflogen. Ziel war der Cross-Triathlon in Orosei – einer Gemeinde mit gut 7000 Einwohnern an der Westküste der Mittelmeer-Insel.

 

Schon die Vorbereitung zu diesem Wettbewerb hatte sich als großes Abenteuer entpuppt. Weil Tobias Joos und Jürgen Haug keinem Verein angehören, hätten sie auch keine Startlizenz bekommen. „Das ging nur über Umwege, indem wir uns amerikanische Startpässe besorgten“, so Joos.

Der Wettbewerb hatte es dann in sich. Es galt, zweimal 750 Meter im Meer zu schwimmen – dazwischen war eine kleine Schikane an Land eingebaut. Den schweren Rad-Rundkurs über 15 Kilometer abseits der befestigten Wege über Stock und Stein und auf engen Pfaden mussten die Teilnehmer ebenfalls zweimal fahren – inklusive tausend Höhenmetern und zwei Laufpassagen. „Dieser Kurs war richtig hart“, sagte Tobias Joos. Schweißtreibender Faktor auf der finalen Laufstrecke über 7,8 Kilometer war der sandige Untergrund am Strand entlang, der den Athleten noch die letzten Kräfte raubte. Die Platzierungen der Vertreter aus dem Altkreis Leonberg können sich sehen lassen. Schnellster von ihnen war auf Rang 36 Markus Ploppa. Er kam nach 2:39,58 Stunden ins Ziel und landete in seiner Altersklasse M3 der über 50-Jährigen auf Platz drei. Dahinter folgte der Jüngste des Quartetts, Triathlon-Rookie Tobias Joos. Der 36-Jährige überquerte nach 2:40,32 Stunden die Ziellinie, landete im Gesamtklassement auf Rang 39, wurde in seiner starken Altersklasse Siebter.

Michael Staiger war zehn Minuten länger unterwegs und wird in der Ergebnisliste auf Platz 54 geführt – Zweiter wurde der über 50-Jährige in seiner Altersklasse M4. Jürgen Haug war – weil er erst eine Fußverletzung auskuriert hatte – über die halbe Distanz an den Start gegangen. „Ich bin es vorsichtig angegangen und habe mich nicht verausgabt“, sagte der Mittfünfziger, der dann – worüber er selbst am meisten überrascht war – seine Altersklasse gewann. Bei der Siegerehrung bekam Michael Staiger einen besonderen Pokal, weil er bereits zum zehnten Mal teilgenommen hat. Staiger urlaubt seit Jahren in Orosei. Um den Cross-Triathlon, den die Campingplatz-Betreiber organisieren, kam der passionierte Ausdauersportler kaum herum, denn die Wechselzone befindet sich dort zwischen den Zelten. Die Reise zur zehnten Auflage trat der Gerlinger mit seinen Sportsfreunden aus Leonberg an. Und dafür bereiteten sich die Männer, die beruflich alle selbstständig sind, intensiv vor – sofern es der Terminkalender in der Hektik des Alltags zuließ. „15 Trainingsstunden die Woche waren es schon“, sagte Joos, der sich allerdings nur auf zwei Disziplinen konzentrierte. „Schwimmen kann ich ohnehin nicht, also hätten die wenigen Stunden zuvor im Wasser auch nichts gebracht.“

Joos bewältigte die Strecke im Mittelmeer nicht wie üblich kraulend, „sondern mit Brustschwimmen, ich hatte zwar eine Schwimmbrille, doch mein Kopf war nie im Wasser“, sagte er. Als Drittletzter wechselte er auf seine Spezialdisziplin, überholte auf dem Rad gut 150 Konkurrenten. Seine Triathlon-Premiere ist geglückt. „Hauptsache war, dass wir alle gut im Ziel angekommen sind und Spaß hatten.“ Es wird mit Sicherheit nicht sein letzter Wettbewerb dieser Art gewesen sein.