Bei den Deutschen Meisterschaften in Hannover über die Sprintdistanz feiert Hanna Philippin den Sieg bei den U 23-Junioren. Ihr Bundesligateam TV Buschhütten ist das beste in dieser Saison.

Hannover/Renningen - Grenzenloser Jubel nach dem Rennen: Hanna Philippin lag ihrer Teamkollegin Rebecca Robisch in den Armen. Die Malmsheimerin hatte soeben die Bronzemedaille bei den Deutschen Triathlon-Meisterschaften der Frauen auf der Sprintdistanz gewonnen. Sie kam nach der Siegerin Anne Haug und Rebecca Robisch ins Ziel. Die 21-Jährige holte zudem den nationalen Titel in ihrer Altersklasse U 23 und wurde mit ihrem Bundesliga-Team TV Buschhütten Deutsche Meisterin. „Dass das Rennen so gut laufen würde, hätte ich mir nicht träumen lassen“, sagte Philippin, die in Saarbrücken lebt. Zumal sie eine Woche zuvor in Stockholm bei der Weltmeisterschaftsserie gestartet war und diese Belastung noch in den Knochen spürte. „Die erfahrenen Athleten stecken das noch besser weg als ich“, so Philippin, die im Elitefeld zu den Jüngsten zählt.

 

Beim Schwimmstart im Maschsee von Hannover waren all diese Bedenken wie weggeblasen. Philippin kam nach 750 Metern, für die sie knapp über zehn Minuten benötigte, als Sechstschnellste aus dem Wasser. „Ein perfektes Rennen ohne Kämpfe“, war Philippin begeistert. Im Feld der Spitzengruppe schwang sie sich aufs Rad. Vier Runden zu je fünf Kilometer standen auf dem Programm. Hanna Philippin und ihre Teamkollegin Rebecca Robisch hielten im vorderen Feld die Stellung. Die beiden wechselten dann nach 20 Kilometern als Führende auf die fünf Kilometer lange Laufstrecke. „Das ist ein tolles Gefühl“, so Philippin, deren Vater Alfred extra aus Malmsheim angereist war, um seine Tochter kräftig an der Strecke anzufeuern. Doch kurz dahinter folgte schon die spätere Siegerin Anne Haug (TV Erlangen), die wenig später die beiden überholte und nach 1:02,47 Stunden als neue Titelträgerin bejubelt wurde. Philippin kam in einer Zeit von 1:03,09 Stunden als Dritte an.

Die Dritte im Bunde des TV Buschhütten, die Slowenin Mateja Simic, lief als Siebtschnellste über die Ziellinie und trug damit ihren Teil dazu bei, dass das Team nach insgesamt vier Bundesliga-Rennen in der Endabrechnung auf dem ersten Platz landete. Hanna Philippin profitiert mittlerweile von ihrem harten Trainingseinsatz – vor allem beim Schwimmen. „Ich habe mit meinem Trainer die Technik umgestellt und mehr Augenmerk auf die Athletik gelegt, um meine Kraft zu verbessern. Jetzt hat sich das Schwimmen zu meiner Stärke entwickelt“, sagt die 21-Jährige, die seit dem vergangenen Winter in der Einzelwertung nicht mehr für ihren Heimatverein VfL Sindelfingen startet, sondern für LAZ Saarbrücken.

Zunächst ist bei Philippin noch das gewohnte Trainingspensum angesagt. Dann fährt sie es herunter, weil am Donnerstag, 12. September, mit der Triathlon-Weltmeisterschaft in London der Saisonhöhepunkt wartet. Die Malmsheimerin wird nach Hamburg und Stockholm nicht ihr drittes Rennen in der WM-Serie bestreiten, sondern sie geht in ihrer Altersklasse U 23 an den Start und rechnet sich hier Chancen aus, ganz vorne mitmischen zu können. Größten Respekt hat sie vor der Schwimmstrecke im Hyde-Park-See, der den Namen „The Serpentine“ trägt. „Das Wasser soll bei den Olympischen Spielen 2012 in London nicht so eine gute Qualität gehabt haben“, so Philippin. „Doch da muss man eben durch.“