Es geht immer noch perfider: Trickbetrügerinnen haben in Zuffenhausen eine pflegedürftige Frau in ihrer Wohnung um ihr Geld gebracht. Mit einer neuen Masche – dem Windel-Trick.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Stuttgart - Zu den perfiden Tricks, die sich Betrüger an der Wohnungstür ihrer Opfer einfallen lassen, ist nun eine besonders hinterlistige Masche dazugekommen: Der Windel-Trick. Zwei Frauen erschienen bei einer 77-Jährigen in Zuffenhausen mit einem Baby und behaupteten, das Kind dringend wickeln zu müssen. Die Frau ließ die Unbekannten in ihre Wohnung – und am Ende fehlte Geld, das die betagte Frau im Flur und im Schlafzimmer deponiert hatte.

 

Der Vorfall wurde erst später angezeigt, spielte sich laut Polizei bereits am Montag gegen 11.45 Uhr ab. Die Betrügerinnen hatten dabei eine betagte Frau ins Visier genommen, die schwer pflegebedürftig ist und dreimal täglich Hilfen für die Grundpflege bekommt. In der Annahme, dass der Essenszubringerdienst klingelt, hatte die 77-Jährige arglos die Tür geöffnet – und sah sich plötzlich den beiden Frauen mit dem Baby gegenüber. „Die Betroffene wurde überrumpelt und war so für die aufdringlichen Täterinnen ein leichtes Opfer“, sagt Polizeisprecher Thomas Doll.

Offenbar sind die Betrügerinnen nicht zum ersten Mal in Zuffenhausen unterwegs. Die Seniorin gab an, dass sie in letzter Zeit schon zweimal bei ihr gewesen seien – einmal habe dabei ebenfalls Geld gefehlt. Ob die beiden zu einer Gruppe von Betrügerinnen gehören, die in diesen Tagen auch in Wohnungen in Esslingen, Göppingen, Geislingen und Sulzbach zugeschlagen haben, ist noch unklar. Die Polizei rät dringend, die Tür niemals sofort zu öffnen – sondern Türspion und Türsprechanlage zu nutzen.