Uli Wegenast, der künstlerische Leiter der Festival-GmbH, hört bereits im September auf. Seine Nachfolge ist derzeit offen.

Nach 17 Jahren beendet Ulrich Wegenast zum 15. September seine Tätigkeit als künstlerischer Geschäftsführer der Film- und Medienfestival gGmbH (FMF). Er habe darum gebeten, seinen Vertrag vorzeitig aufzulösen, heißt es in einer Pressemitteilung, er wolle eine neue Herausforderung annehmen. Die FMF ist damit führungslos: Dieter Krauß, der kaufmännische Geschäftsführer geht im September in den Ruhestand.

 

Die FMF wird getragen von der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart, dem Land Baden-Württemberg sowie den Städten Stuttgart und Ludwigsburg. Sie veranstaltet unter anderem das Internationale Trickfilm-Festival Stuttgart (ITFS) sowie den Kongress „Raumwelten“ in Ludwigsburg, der sich Szenografie und Architektur widmet. Zudem ist die FMF Mitveranstalterin des Filmfestivals NaturVision, Deutschlands ältestem und größtem Natur-, Tier- und Umweltfilmfestival in Ludwigsburg.

Das Trickfilm-Festival hat massiv an Bedeutung gewonnen

Das ITFS ist eines der größten Animationsfilmfestivals weltweit und eines von vier Oscar-qualifizierenden Festivals in Deutschland. Es erreicht bis zu 100 000 Zuschauer. Wegenast hat es 2006 mit seinem damaligen Co-Geschäftsführer Dittmar Lumpp von der Alten Reithalle in die Innenstadtkinos am Schlossplatz verlegt. In den Folgejahren etablierten beide das Open-Air-Kino auf dem Schlossplatz sowie die Animation Production Days, einen Koproduktionsmarkt für die Trickfilmbranche. Das Festival hat dadurch massiv an Bedeutung gewonnen, lokal, bundesweit und international.

Lob von den Gesellschaftern

Das ITFS Open Air Kino sei „ein Höhepunkt im Veranstaltungskalender und ein wichtiges Aushängeschild für unsere Stadt“, ließ Stuttgarts Erster Bürgermeister Fabian Mayer verlauten. Wegenast habe „sich um die Entwicklung unseres Film- und Medienstandorts große Verdienste erworben“, erklärte Walter Rogg, der Leiter der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart. Ludwigsburgs Oberbürgermeister Matthias Knecht hob die Wirkung der „Lichtwolke“ hervor, einen aufblasbaren Pavillon, den Wegenast eigens für Raumwelten entwerfen ließ.

Die bisherigen Chefs beklagen eine strukturelle Unterfinanzierung

Das ITFS leidet nach Ansicht der bisherigen Geschäftsführer seit Jahren unter struktureller Unterfinanzierung. Vor dem diesjährigen ITFS sagte Wegenast unserer Zeitung: „Man muss sich jetzt entscheiden: Wollen wir ein populäres Festival mit großer künstlerischer Bandbreite?“ Diese Frage werden die Gesellschafter nun beantworten müssen.