Bei „2001“ musste Trumbull Bilder finden für die Reise eines Mannes, der zu den Sternen rast, um bei der eigenen Geburt anzukommen. Auch er selbst ist in die Zukunft des Kinos vorgestoßen, um in der Vergangenheit zu landen. „Mein Bedürfnis zu staunen wird viel eher von realen Inszenierungen als vom Kino befriedigt. Die Produktionen des ,Cirque du Soleil‘ faszinieren mich mehr als die meisten Filmprojekte.“

 

Hinter den Kinoillusionen von Douglas Trumbull steckten meist reale Objekte, ein körperweltlicher Kern. Für seine Regiearbeit „Silent Running“ von 1972 wurde ein ausgemusterter Flugzeugträger zum Raumschiff umgebaut, und in kleinen Robotern, die real vorhanden waren, steckten beinlose Stuntmänner, die auf Händen liefen. Wer den Film gesehen hat, behält zumindest solche Bilder lange im Gedächtnis. Braucht es bei Realfilmen den körperlichen Kern, um unsere Fantasie und unser Herz nachhaltig anzurühren?

Trumbull ist vorsichtig mit der Antwort auf diese Frage. „Das kann sein. Das Problem ist, dass sich die digitalen Effekte so schnell weiterentwickelt haben, dass die Wunder des einen Tages am nächsten schon grob und unbeholfen wirkten. Man muss erst noch abwarten, was von diesem Filmen bleiben wird. Ob kommende Generationen sie noch anschauen können, so wie wir noch immer ,Casablanca‘ anschauen können, weil in diesem Film, obwohl er damals nur Teil der Fließbandproduktion eines Studios war, Leidenschaft und ein Anliegen stecken.“