Korrespondenten: Martin Dahms (mda)

In italienischen Restaurants gilt die Faustregel: Wo Touristen verkehren, gibt es auch Trinkgeld; Die Italiener selber zahlen eher keine „mancia“, und in normalen Restaurants reagiert so mancher Kellner verdattert, wenn man den Rechnungsbetrag aufrundet und nach deutscher Art ein generöses „Stimmt so!“ ruft. Wer mit dem Essen sehr zufrieden war, darf am Ende den einen oder anderen Euro auf der Tischdecke liegen lassen. Die Summen, die man auch in Deutschland zahlen würde, sind mehr als ausreichend.

 

Eigentlich zahlt man in italienischen Restaurants sowieso eine Service-Gebühr („coperto“); die muss auf der Speisekarte ausgewiesen sein. Am besten schaut man deshalb vor der Bestellung sehr genau hin, um nach dem Dessert nicht mit bis zu 15 Prozent des Rechnungsbetrags abgezockt zu werden. In Rom und Region übrigens ist das „coperto“ verboten, es taucht aber auf den meisten Rechnungen dennoch auf, als „Brotkorb“ oder in einer anderen fantasiereichen Tarnung. Trinkgeld braucht’s dann nicht mehr.

Münzen fürs Tellerchen auf dem Tresen

In den Kaffeebars steht meistens ein Tellerchen auf dem Tresen; kleine Münzen, auch aus der Kupferliga, erfreuen die Baristi, sind aber keineswegs Pflicht. Hotelgäste können für das Zimmerpersonal, je nach Qualität und Aufenthaltsdauer, einige Euro auf dem Nachttisch liegen lassen.

Handwerker, Friseure und andere der Gastronomie ferne Dienstleister reagieren in Italien auf Trinkgeldangebote eher ablehnend; sie betrachten das als Verstoß gegen die Berufsehre. Häufig stellen sie aber auch keine Rechnungen aus; das heißt: den Staats- und Steueranteil behalten sie als informelles Trinkgeld sowieso ein.