Bei Routineuntersuchungen wurden Coli-Bakterien im Leitungsnetz der Stadtwerke gefunden. Deshalb muss bis auf weiteres in Herrenberg sowie die Stadtteile Gültstein, Mönchberg und Kayh das Trinkwasser vorsorglich mindestens sieben Minuten lang abgekocht werden. Die Ursachensuche läuft auf Hochtouren.

Herrenberg -

 

Im Trinkwassernetz von Herrenberg sind am Mittwoch Coli-Bakterien gefunden worden. Coli-Bakterien kommen in Fäkalien vor und können Durchfall auslösen. Bis auf weiteres hat die Stadt Herrenberg die Bewohner ihrer Kernstadt, sowie der Ortsteile Gültstein, Mönchberg und Kayh, aufgefordert, das Trinkwasser abzukochen. Die Ursache der Verunreinigung ist bisher nicht bekannt. Die örtlichen Feuerwehren informierten die Bevölkerung kurz nach Bekanntwerden der Kontamination per Lautsprecherdurchsage.

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Bei einer Routineuntersuchung des Trinkwassers sind die Laboranten der Herrenberger Stadtwerke am Mittwoch fündig geworden und haben eine Verunreinigung mit Escheria Coli-Bakterien in einem Teil ihrer Wasserleitungen festgestellt. Betroffen sind die Bewohner der Kernstadt sowie der Teilorte Gültstein, Mönchberg und Kayh. Die Stadtwerke raten, das Wasser vorsorglich mindestens sieben Minuten lang abzukochen, sofern es zum Trinken, Kochen oder Zähneputzen oder zum Reinigen von Wunden verwendet werden soll. Auf das Duschen, Baden, Waschen sowie das Wäschewaschen sollte verzichtet werden, bis die Stadtwerke grünes Licht gibt.

Nur für die Klospülung ist das Wasser unbedenklich

Als Brauchwasser, das heißt für Toilettenspülungen, zum Gießen, zum Putzen oder für Ähnliches, kann das Leitungswasser natürlich weiterhin verwendet werden. Um die Gefahr soweit wie möglich einzudämmen, versetzen die Stadtwerke Herrenberg das verunreinigte Trinkwasser zu Zeit vorsorglich und innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte mit Chlor und spülen damit die Leitungen. Von diesem Vorgang gehe keine Gefahr für den Menschen aus, sagen die Stadtwerke, wohl aber für Tiere in einem Aquarium. Deswegen raten die Stadtwerke Herrenberg dringend ab, das Wasser im Aquarium zu wechseln. Erst wenn sich das Chlor flächendeckend im Leitungsnetz verteilt hat und die Keimfreiheit des Trinkwassers nachgewiesen ist, kann auf ein Abkochen verzichtet werden. Wann es soweit ist, werden die Stadtwerke unverzüglich bekannt geben.

Zu Zeit sind die Mitarbeiter der Stadtwerke noch auf der Suche nach der Ursache der Verunreinigung. Oftmals sind es Tierleichen wie von Mäusen oder anderen kleinen Nagern, die das Wasser verschmutzen. Erst wenn die Ursache gefunden und beseitigt ist, und wenn die Laborproben wieder einen einwandfreien Zustand des Trinkwassers bestätigen, gibt es Entwarnung.

Coli-Bakterien können Durchfall auslösen

Coli-Bakterien sind Bestandteile der Darmflora von Menschen, Säugetieren und Vögeln und zumeist harmlos. Manche Bakterienstämme können allerdings Durchfall und andere Krankheiten auslösen. Wie gefährlich solche Coli-Bakterien für den Menschen sind, hängt nach den Angaben der Stadtwerke davon ab, ob der Mensch Vorerkrankungen hat. Bei gesunden Menschen passiert häufig nichts.

Die Stadtwerke informieren, sobald Entwarnung gegeben werden kann. Bis dahin ist der Notfall-Dienst der Stadtwerke Herrenberg telefonisch unter der Nummer 0 70 32 / 94 81-0 zu erreichen. Die neuesten Informationen sind natürlich auch auf der Homepage der Böblinger Kreiszeitung zu finden.