Im Wildpark von Tripsdrill in Cleebronn sind drei Wildkatzen eingezogen - das lief nicht ohne Probleme ab.

Cleebronn - Das Wildparadies Tripsdrill in Cleebronn (Kreis Heilbronn) war einer jungen Wildkatze nicht wild oder paradiesisch genug. Als das Tier mit zwei Artgenossen am Dienstag ins neue Gehege zog, ist es ruckzuck wieder ausgebüxt. Vorsichtig und geduckt schlichen die drei namenlosen Katzen zunächst in ihrer neuen Umgebung umher. Das Männchen verkroch sich schnell in einer Höhle, die beiden Weibchen fanden sich dagegen mit der Gefangenschaft nicht so einfach ab. Flink kletterten sie auf den drei Meter hohen Zaun und spazierten dort entlang - völlig unbeeindruckt von Stromdrähten und Wärtern, die sie mit Stöcken zurück ins Gehege schubsen wollten.

 

Nach Räkeln und Strecken im Blitzlichtgewitter der Journalisten machte sich eine Katzendame mit einem beherzten Sprung auf und davon in die Wildnis. Das zweite Weibchen wäre beinahe im Nachbargehege bei den Wölfen gelandet, die Wärter konnten sie aber zurückdrängen. An dem Gehege sei dennoch vorerst kein Umbau geplant, sagte der Geschäftsführer des Erlebnisparks, Dieter Fischer. Er zeigte sich zuversichtlich die Ausreißerin bald wieder einzufangen. Die drei Tiere stammen aus einem Wildpark im hessischen Willingen.

Wildkatzen waren fast ausgestorben

Lange galten die wilden Katzen nahezu als ausgestorben. Obwohl sich ihr Bestand in den vergangenen Jahren vergrößerte, bleiben sie auf der Roten Liste gefährdeter Arten. Das Hauptverbreitungsgebiet ist nach Angaben des Wildparadieses an den Grenzen zwischen Frankreich, Luxemburg und Belgien und reicht bis in die Eifel.

„Der Schwanz ist dicker und buschiger, erinnert an eine Flaschenbürste und zeigt klar erkennbare Kringel“, beschrieb Dietmar Gretter, Geschäftsführer des Naturparks Stromberg-Heuchelberg, den Unterschied zu Hauskatzen. Die Tigerung sei verwaschen und gelb-grau geprägt, während sich Hauskatzen durch eine schärfer abgegrenzte Fellzeichnung sowie einen silber-grauen Schimmer auszeichneten.