Nach einem ziemlich nassen Frühjahr schwappt die erste Wärmewelle über Deutschland. Von der Nordsee bis zu den Alpen ist der Himmel strahlend blau. Doch vor allem Bauern und Gärtner sehnen schon wieder Regen herbei.

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

Es ist das immer gleiche Mantra: Kaum scheint ein paar Tage die Sonne und der Himmel ist wolkenlos, da wird von vermeintlich Hitze- und Trockenheit-Geplagten nach ordentlichen Regenschauern gerufen. Dabei gab’s im April und Mai Regen en masse.

 

Hat es im Frühjahr überdurchschnittlich viel geregnet?

Der Frühling war in Deutschland im Schnitt so nass wie seit zehn Jahren nicht. Im März sei so viel Niederschlag gemessen worden wie zuletzt vor 22 Jahren, hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) in seiner Frühjahrs-Bilanz mitgeteilt.

April: Der April sei so verregnet gewesen wie seit 15 Jahren nicht mehr, so der DWD weiter. Im Mai seien die Niederschläge dann weniger geworden. Der Monat sei deutlich zu trocken gewesen, vor allem im Nordosten.

Mai: Auch der Wonnemonat Mai ist buchstäblich ins Wasser gefallen. Zwar strömte zeitweise Warmluft aus dem unter einer extremen Hitzewelle leidenden Spanien nach Südwesten und ließ die Temperaturen lokal auf sommerliche Werte steigen. Jedoch kamen bei Gewittern samt Hageln und Starkregen kaum Sommergefühle auf.

Im Mittel kamen in den drei Frühjahrsmonaten rund 200 Liter pro Quadratmeter zusammen, wie der DWD bilanziert. Im Vergleich zu den Jahren 1961 bis 1990 sei dies ein Anstieg von rund acht Prozent, im Vergleich zu den Jahren 1991 bis 2020 sogar von 17 Prozent.

War das Frühjahr auch im Südwesten sehr nass?

Ja. Bundesweit war der Frühling beim Niederschlag auffällig. Der DWD bezeichnet Baden-Württemberg als „vergleichsweise nasse Region“. Im Mittel kamen in den drei Frühjahrsmonaten hier 247 Liter pro Quadratmeter zusammen. Zum Vergleich: Von 1961 bis 1990 waren es 243 Liter pro Quadratmeter.

Wie lange hält das Hochdruckwetter noch an?

Wetterexperten sprechen derzeit von einer „eingerasteten Wetterlage“. Ein Hochdruckzentrum dreht sich an Ort und Stelle über den Britischen Inseln und beschert sonniges Wetter.

Im Laufe des Junis strömt weiterhin warme Luft vor allem in den Süden Deutschlands mit Temperaturen bis zu 30 Grad. Im Norden wird es etwas kühler. Dafür werden sich im Süden Gewitter bilden.

Wie wird das Wetter in der kommenden Woche?

In der kommenden Woche ist es nach Auskunft des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach weiterhin verbreitet sonnig oder locker bewölkt. An der Nordsee ist es zeitweise stärker bewölkt, aber trocken.

Vor allem im Süden können im Tagesverlauf stärkere Quellbewölkung mit einzelnen Schauern und Gewittern auftreten. Die Höchsttemperatur beträgt 22 bis 28 Grad, nachts kühlt es auf 15 bis 8 Grad ab. Bis zum 11. Juni ist laut DWD nicht mit durchgreifenden Wetter- und Temperaturänderungen zu rechnen.

Auf den lange heiß ersehnten Regen müssen Bauern und Gärtner wohl noch etwas warten.