Trockenheit Wasser sparen allein wird nicht reichen
Angesichts der Dürre mahnt der Deutsche Städtetag, Wasser zu sparen. In der sich verschärfenden Klimakrise sind größere Anstrengungen erforderlich, meint Hauptstadtkorrespondent Tobias Heimbach.
Angesichts der Dürre mahnt der Deutsche Städtetag, Wasser zu sparen. In der sich verschärfenden Klimakrise sind größere Anstrengungen erforderlich, meint Hauptstadtkorrespondent Tobias Heimbach.
Es gibt gerade keinen Mangel an großen Krisen: Der von den USA begonnene Handelsstreit bedroht die deutsche Wirtschaft und Russlands Krieg gegen die Ukraine bedroht die Sicherheit in Europa. Doch die vielleicht größte aller Krisen haben wir gelernt zu ignorieren: die Klimakrise. Sie bedroht schließlich unsere Lebensgrundlage auf diesem Planeten. Auch in Deutschland ist sie längst zu spüren. Aktuell ist es etwa viel zu trocken. Auch wenn die Sinnhaftigkeit fraglich ist, bereits im Frühjahr Wasser zu sparen, wie es der Deutsche Städtetag nun fordert: Die heißen Sommermonate kommen erst noch.
Die aktuelle Wasserknappheit ist bemerkenswert. Der März war der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnung und besonders trocken. Der Bodensee hat einen niedrigen Pegelstand, auf dem Rhein können Schiffe nur mit leichter Beladung fahren. Mehrere Bundesländer warnen vor Waldbränden. Das trockene Wetter gefährdet auch die Getreideaussaat.
Doch in Zukunft könnte Dürre nicht nur ein saisonales Phänomen sein, sondern ein ständiger Begleiter. Zwei Dinge sind daher entscheidend: Es braucht weiter eine ambitionierte Klimaschutzpolitik. Außerdem müssen wir uns an das sich verändernde Klima anpassen. Dazu gehört auch ein besseres Wassermanagement. Denn nicht allein Trockenheit ist ein Problem. Wenn es regnet, dann fällt oft so viel Wasser in kurzer Zeit vom Himmel, dass es nicht im Boden versickern kann. Auch gegen solche Überflutungen muss man Vorsorge treffen.
Die Aussichten für die kommenden Jahre sind nicht gerade ermutigend. Das Wetter, das wird derzeit sehen, wird auf Jahrzehnte das beste sein. Die Extreme werden weiter zunehmen. Die Menschen können vielleicht die Klimakrise ignorieren – ihre Auswirkungen aber nicht.