Nach vereinzelten Funden in den Vorjahren hat sich in Möhringen in Stuttgart keine Population der tropischen Mücke bilden können. Dabei ist sie andernorts in Baden-Württemberg auf dem Vormarsch.

Möhringen - Wenngleich die Asiatische Tigermücke laut einer Pressemitteilung des Regierungspräsidiums Stuttgart in Baden-Württemberg auf dem Vormarsch ist, wurden in Stuttgart-Möhringen – anders als im vergangenen Jahr – dieses Jahr noch keine Exemplare des Insektes gefunden, das virale Krankheiten wie das Denguefieber und das Chikungunya-Virus übertragen kann. Bislang wurden in Deutschland solche Infektionen durch Tigermücken noch nicht nachgewiesen. „Wir gehen davon aus, dass sich in Möhringen eine Population gar nicht erst etablieren konnte“, sagte Christiane Wagner-Wiening, die stellvertretende Leiterin des Referats Gesundheitsschutz und Epidemiologie beim Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg, auf Anfrage unserer Zeitung. „Wir haben bisher keine Hinweise, dass es ein großes Geschehen gibt“, sagte die Fachvirologin.

 

Das Landesgesundheitsamt sucht nicht mehr aktiv mit Fallen

Im Jahr 2019 waren Wagner-Wiening zufolge in einem Möhringer Garten vereinzelt erwachsene Exemplare der Tigermücke gefunden worden. 2020 wurden einige Eier und nur noch eine einzige Tigermücke gefunden. Weil das entsprechende Projekt inzwischen ausgelaufen ist, und weil bereits „2020 nicht davon auszugehen war, dass es ein großes Problem gibt“, wird inzwischen in Möhringen nicht mehr aktiv mit Fallen nach der Tigermücke gesucht. Wagner-Wiening geht jedoch davon aus, dass sich die Besitzerin des Gartens, in dem in den Vorjahren Exemplare der Aedes albopictus gefunden worden waren, erneut gemeldet hätte, wenn sie Tigermücken wahrgenommen hätte. Auch an anderen Orten in Möhringen seien in diesem Jahr keine Zufallsfunde gemeldet worden. 2020 waren auch im Umkreis des Gartens – etwa auf dem Friedhof – Fallen aufgestellt worden: Der Umstand, dass sie leer geblieben waren, habe schon im vergangenen Jahr darauf hingedeutet, dass es kein größeres Tigermücken-Problem in Möhringen gebe.

Ein regelmäßiges Monitoring fände in Gegenden statt, in denen es bereits ein größeres Vorkommen der Tigermücke gibt, etwa in Freiburg, Lörrach und Heidelberg. Für Möhringen gibt es laut Wagner-Wiening derzeit keine speziellen Anti-Tigermücken-Empfehlungen. Zur Abwehr diverser Stechmücken sei es jedoch generell sinnvoll, den Insekten den Zugang zu stehendem Wasser im Garten zu erschweren, etwa indem man Regentonnen mit einem Netz abdeckt oder Untersetzer von Blumentöpfen entleert.