In Murr war am Wochenende einiges geboten – sowohl beim Dorfplatzfest wie auch beim Verkaufsoffenen Sonntag. Da störte auch die Kälte nicht.
Wahrscheinlich hätten es sich die Besucher ein paar Grad wärmer gewünscht. Doch wer nur alle fünf Jahre feiert, wie die Murrer Bürger, der lässt sich auch von Unwägbarkeiten wie dem Wetter nicht abhalten. Dem Bürgermeister Torsten Bartzsch jedenfalls waren bei der Begrüßung die Freude und Zufriedenheit darüber, dass bereits zu Beginn das Dorfplatzfest bestens besucht war, deutlich im Gesicht abzulesen. Glücklich schaute der er von der Bühne auf das vitale Geschehen herab und ließ dabei eine schier endlos scheinende Reihe an Dankesworten ertönen. Dank an die vielen Vereine und Organisationen, die sich auch heuer wieder mit ihrer Teilnahme engagierten. Damit legen sie den Grundstein, um „den Gemeinschaftssinn des Ortes wie auch die persönliche Begegnung zu pflegen“, wie es der Bürgermeister formulierte.
Musik und Kulinarik
Dank ging aber auch an Einzelne: Gemeinsam mit seinen Mitarbeiterinnen Sylvia Notter und Waltraud Menzel etwa startete Bartzsch die Vorbereitungen für das Fest früh: „Bereits im Herbst 2023 haben wir die Auftaktveranstaltung dafür gehabt.“ Zu den Faktoren, die das Fest so erfolgreich machen, zählen auch die von Ute Lindenlaub-Knoll und Bettina Burk-Dungs hübsch dekorierten Biertische ebenso wie ein ausgeklügeltes Festprogramm, gute Musik – etwa von Tanja & Ines oder den „Melodic Mates“ sowie eine kulinarische Angebotsvielfalt, die möglichst wenige Überschneidungen aufweist. Die Verantwortung für Letztere übernahm Liane Sinn. Bislang einzigartig dabei: der Murrer Gemeinderat wurde gemeinschaftlich aktiv und bot einen eigenen Ochsen am Spieß mit selbst gemachtem Kartoffelsalat an – die Einnahmen aus dem Verkauf flossen zugunsten der Sozialstiftung Murr.
Neu im Team der teilnehmenden Murrer Vereine waren etwa die Crazy Cat Ladies and Friends. Der gemeinnützige Katzenschutzverein, der erst vor zwei Jahren gegründet wurde, unterstützt einen Partnerverein auf Zypern, um dort das Leid der schnurrenden Vierbeiner zu lindern. Zuvor hatte dies Beatrix Paradiso allein unter ihrem Namen gemacht. „Doch wer Spenden weitergeben will, braucht Geld und muss sich größer organisieren“, argumentiert die Gründerin des Vereins. Am Stand der Tierschützer gab es kein Fleisch, dafür aber ein würzig-aromatisches Bougourdi: Eine warme, griechische Vorspeise mit Feta, die bei der Kälte den Magen der Besucher wärmte.
Gold schürfen war eine Aktion, die besonders die Kinder faszinierte. Dank des CVJM bot sich ihnen eine Spielstraße, die nicht allein das Suchen von Gold-Nuggets ermöglichte, sondern auch anderen Spielspaß wie Darts, Glücksrad drehen oder auch kreatives Lederbeutel basteln.
Mit dem Verkaufsoffenen Sonntag hatten die Festbesucher am Wochenende neben der Chance, sich nach Herzenslust durch das bestehende Warenangebot zu wühlen, zudem die Möglichkeit zur Information. So konnten Interessierte sich nach dem ökumenischen Gottesdienst etwa bei der Landeswasserversorgung über die Wasserqualität in ihrem Wohnort informieren oder bei einem Ortsrundgang mit Frau Nägele einen neuen Blick auf ihren Heimatort werfen.
Attraktionen an beiden Tagen
Darbietungen der Jüngsten, wie den Murrer Strolchen (Kindergarten), der Keyboardklasse der Musikschule oder auch der Bläserklasse der Lindenschule, die mit dem Musikverein Murr kooperiert, sorgten für abwechslungsreiche Impulse und Unterhaltung gleichermaßen. Ebenso wie die Gässlesfetzer, die bei dem geselligen Ereignis ebenso wenig wegzudenken sind, wie der Tanzsportverein, die Carnevalsfreunde, der Harmonikaverein oder auch der Obst- und Gartenbauverein. Moderiert wurden die Attraktionen am Samstag von Adrian Gieseler und am Sonntag von Achim Seiter.