Harte Wahlkampf-Worte von Trump gegen Deutschland und die Deutschen: Was genau hat er gegen Ex-Kanzlerin Angela Merkel? Wie beurteilt er deren Politik im Nachhinein? Und was ist nun zu erwarten?

Digital Desk: Michael Maier (mic)

Bei einer seiner letzten Wahlkampfveranstaltungen vor der Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten kritisierte Donald Trump in Lititz (Pennsylvania) einmal mehr Deutschland und insbesondere die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel. Dabei nahm er kein Blatt vor den Mund - trotz oder gerade wegen seiner deutschen Wurzeln im rheinland-pfälzischen Kallstadt. Aber was genau hat Trump gegen Angela Merkel?

 

„Mich haben sie nicht geliebt, und ich habe dort Wurzeln“, beklagte sich der republikanische Präsidentschaftskandidat über Deutschland und die Deutschen. Im Gegensatz dazu hätten die Deutschen seinen Vorgänger Barack Obama regelrecht vergöttert. Der Grund dafür sei laut Trump einfach: Deutschland habe die USA wirtschaftlich über den Tisch gezogen.


Trump lästert über Merkel

Besonders deutlich wurde Trump bei seinen Äußerungen über Angela Merkel. Mit nachgeahmtem deutschen Akzent imitierte er Gespräche mit der ehemaligen Kanzlerin über Deutschlands Verteidigungsausgaben: „Du musst bezahlen, sagte ich zu Angela. Angela, du hast nicht bezahlt.“ Trump bezog sich dabei auf die NATO-Verpflichtungen Deutschlands und das Zwei-Prozent-Ziel für Verteidigungsausgaben.

Merkel-Versprechen an Trump

Merkel habe ihm versprochen, Deutschland werde bis 2035 sein 2-Prozent-Ziel erfüllen. „Die denken, wir sind dumme Menschen“, kommentierte Trump diese Zusage. Auch die deutsche Energiepolitik geriet in seine Schusslinie. Er behauptete, Deutschland wäre durch die Windkraft-Politik fast pleite gegangen und würde nun jede Woche neue Kohlekraftwerke bauen - zumindest im zweiten Teil eine nachweislich falsche Aussage.

Trump-Programm „Agenda 47“

Das Thema Migration, für das Angela Merkel nach dem Ende ihrer Amtszeit bei einigen in schlechter Erinnerung ist, sprach Trump in diesem Zusammenhang nicht an. Allerdings hat er für die USA sehr drastische Vorschläge dazu gemacht: Im offiziellen Trump-Programm „Agenda 47“ geht es unter anderem um Pläne Massendeportationen und Abschiebungslager. Trumps „Project 25“ richtet sich indes gegen politische Gegner und staatliche Institutionen. Und Ladendiebe würde Trump am liebsten „auf frischer Tat erschießen“ lassen. Viele seiner Ideen dürften nicht mit einem Rechtsstaat vereinbar sein.

Merkel-Memoiren über Donald Trump?

Deutschlands Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel (2005-2021) hat sich in letzter Zeit hingegen nicht über die USA oder Donald Trump geäußert. Man darf gespannt sein, ob es in ihren Memoiren unter dem Titel „Freiheit“, vielleicht doch noch entsprechende Äußerungen geben wird. Das Buch erscheint am 26. November bei Kiepenheuer & Witsch.