Es ist ein schlimmer Anblick: Ein Tierpark in Tschechien hat begonnen, fast allen seinen Nashörnern mit der Kettensäge die Hörner kurz zu schneiden – den Angaben zufolge zum Schutz der Tiere.

Dvur Kralove - Ein Tierpark in Tschechien hat begonnen, fast allen seinen Nashörnern mit Kettensäge die Hörner kurz zu schneiden. Der Park in Dvur Kralove (Königinhof an der Elbe) nordöstlich von Prag reagierte damit auf die Tötung eines Rhinozeros in einem Zoo in Frankreich Anfang März. Damals hatten der oder die unbekannten Täter eines der beiden Hörner des Breitmaulnashorns abgesägt und gestohlen.

 

„Sicherheit der Tiere steht an erster Stelle“

„Die Sicherheit der Tiere steht für uns an erster Stelle“, sagte Zoodirektor Premysl Rabas. Für die Nashörner sei der Eingriff schmerzfrei, vergleichbar mit dem Schneiden von Nägeln. Zudem wüchsen die Hörner wieder nach. Als Erstes kam am Dienstag Breitmaulnashorn Pamir unter die Kettensäge. „Der Eingriff dauerte weniger als eine Stunde und verlief ohne Komplikationen“, sagte Nashornkurator Jiri Hruby der Agentur CTK. Die Operation sei unter Vollnarkose erfolgt.

Der Zoo will kein Risiko eingehen

Der Zoo will kein Risiko eingehen, nachdem vor kurzem ein Nashorn in Thoiry bei Paris von Wilderern getötet worden war, um sein Horn zu stehlen und zu verkaufen. Auf dem asiatischen Schwarzmarkt werden hohe Preise für das vermeintliche Heilmittel gezahlt. 2014 hatte der Zoo öffentlichkeitswirksam 50 Kilo Nashorn-Hörner verbrannt, um auf die Bedrohung der Art durch Wilderer aufmerksam zu machen. Praktisch ausgestorben ist das Nördliche Breitmaulnashorn, es gibt weltweit nur noch drei Tiere. Andere Unterarten wie das Südliche Breitmaulnashorn gelten laut der Weltnaturschutzunion als gering gefährdet.