Der 49-Jährige tritt die Nachfolge von Markus Babbel an, der dem Verein künftig nur noch als Cheftrainer zur Verfügung stehen wird.

Hoffenheim - Andreas Müller soll die TSG Hoffenheim nach dem verkorksten Saisonstart als neuer Manager aus der Krise führen. Zwei Tage nach der blamablen 3:5-Niederlage beim SC Freiburg verkündete der Club die Einigung mit dem früheren Schalker. Noch in dieser Woche soll der 49-Jährige das Amt von seinem angeschlagenen Vorgänger Markus Babbel übernehmen, der sich auf eigenen Wunsch künftig nur noch seinen Aufgaben als Cheftrainer widmet.

 

Die Vereinsführung versucht nach der Neuverpflichtung, Optimismus zu verbreiten. „Andreas Müller hat uns mit seinen Vorstellungen überzeugt. Wir sind der Meinung, dass er der Richtige ist, um der TSG an entscheidender Stelle ein weiteres Stück Stabilität zu verleihen“, ließ Hoffenheims Geschäftsführer Alexander Waldi in einer Mitteilung verlauten. Auch Vorgänger Babbel ist um einen zufriedenen Eindruck bemüht: „Ich freue mich, dass der Verein nun mit Andreas Müller eine hervorragende Lösung präsentieren kann“, erklärte Hoffenheims Coach.

Zumindest bringt Müller einiges an Erfahrung aus dem Fußballgeschäft mit. Als Profi spielte er bei Hannover 96, wurde 1984 Meister mit dem VFB Stuttgart und wurde 1997 mit dem FC Schalke 04 UEFA-Pokalsieger. Nach seiner aktiven Laufbahn wechselte er ins Management des Ruhrpott-Clubs und beerbte 2006 Rudi Assauer als verantwortlicher Manager. Der Verein trennte sich 2009 im Streit von Müller, dem damals eine verfehlte Einkaufspolitik vorgeworfen wurde.

Müller kommt als Krisenmanager nach Hoffenheim

Nach Hoffenheim kommt Müller nun als Krisenmanager. Der Saisonstart war miserabel: Mit null Punkten liegt die TSG nach drei Spieltagen auf dem letzten Platz. Müllers Vorgänger Babbel war nach der schwachen Vorstellung seines Teams am Wochenende in Freiburg in die Schusslinie geraten und hatte seinen Managerjob zur Verfügung gestellt, den Posten als Chefcoach aber behalten. Einen Trainerwechsel in dieser Woche, so hatte ein Sprecher Hoffenheims aber beteuert, könne man zu 100 Prozent ausschließen.

Babbel selbst betonte zudem, dass er die Führungsriege bereits nach der Auftaktniederlage in Mönchengladbach gebeten habe, einen Manager nach dem Ende der Transferperiode zu suchen, weil ihm der Trainerjob mehr Spaß mache. Mit der sportlich schwierigen Situation habe das nichts zu tun.

Zu dieser Situation hatte zuletzt auch Torwart Tim Wiese beigetragen. Hoffenheims heftig kritisierter Stammkeeper fällt nun allerdings wegen eines Muskelfaserrisses voraussichtlich für zwei Wochen aus. Nach Angaben des Vereins war der ehemalige Nationaltorhüter bereits mit einer Zerrung in die Partie am Sonntag gegangen, in der er bei zwei Gegentoren nicht gut ausgesehen hatte.

In der Partie gegen Hannover 96 am kommenden Sonntag hat Babbel nun die Wahl zwischen dem 23-jährigen Jens Grahl und dem 20 Jahre alten Koen Casteels aus Belgien. Beide haben bislang noch kein Bundesligaspiel bestritten.