Die Walter Tigers Tübingen haben das wichtige Kellerduell in der Bundesliga 69:74 gegen ihren direkten Konkurrenten Medi Bayreuth verloren. Damit sinken die Hoffnungen auf den Klassenverbleib weiter.

Tübingen - Wie eine gelbe Wand sind die Tübinger Fans hinter ihrer Mannschaft gestanden. Mit 2500 gelben T-Shirts, die an die Anhänger verteilt wurden, demonstrierten sie ihre „Tigerliebe“. Und wenn die Leistung auf den Rängen nur mit wenigen Punkten belohnt würde, hätten die Tübinger sicher den lang ersehnten Heimsieg eingefahren. Doch trotz der abermals außergewöhnlich guten Stimmung in der mit 3132 ausverkauften Paul-Horn-Arena gab es auf dem Parkett nichts zu feiern. Mehr noch, das 69:74 (36:35) der Walter Tigers Tübingen gegen den direktem Konkurrenten Medi Bayreuth ließ die Hoffnungen auf den Klassenverbleib in der Basketball-Bundesliga schrumpfen.

 

„Heute hat nur eines gezählt: Siegen! Aber das haben wir nicht gemacht. Jetzt braucht es schon ein Wunder, um die Klasse noch zu halten“, sagte der Tübinger Geschäftsführer Robert Wintermantel. Dabei sah es lange so aus, als könnten die Schwaben den Impuls ihrer Fans in Zählbares ummünzen. Denn 30 Minuten lang spielte die Mannschaft zwar nervös, aber immerhin engagiert und entschlossen, allen voran der frühere NBA-Star Daequan Cook.

Im letzten Viertel war der Traum ausgeträumt

Der 27-Jährige zeigte seine bisher stärkste Leistung im gelben Trikot und erzielte 20 Punkte. Es schien, als könnte er endlich die hohen Erwartungen an ihn erfüllen und die Tübinger zum wichtigsten Sieg der Saison führen. Doch im letzten Viertel zerplatzten die Träume von einem Big Point im Kampf um den Klassenverbleib. Wie gelähmt von dem Druck des Gewinnenmüssens brach das Offensivspiel der Walter Tigers zum Schluss auseinander. Der zuvor so treffsichere Cook wurde von seinen Mitspieler beinahe ignoriert, die suchten stattdessen ihr Glück in Einzelaktionen – und scheiterten. „Am Ende musst du Eier haben. Es war nicht das erste Mal, dass wir lange ein enges Match liefern, aber in den entscheidenden Momenten nicht treffen“, sagte der sichtbar enttäuschte Trainer Igor Perovic.

Für die Bayreuther war der Sieg in Tübingen der erste Auswärtserfolg in dieser Saison. Tübingen ist dagegen seit elf Spielen kein Heimsieg mehr gelungen. Und obwohl noch neun Partien ausstehen, haben die Schwaben somit nur noch eine Minichancen, die Klasse zu halten. Alles deutet daraufhin, dass die zehnte Bundesligasaison die vorerst letzte der Schwaben sein wird. Denn als Tabellenschlusslicht haben sie bereits drei Siege Rückstand auf das rettende Ufer – auf Bayreuth. „Die Chance, die Liga noch zu halten, ist jetzt klein“, gibt Perovic deshalb ohne Umschweife zu. Während der Serbe sein Team nun auf das nächste Heimspiel am Samstag gegen Trier vorbereiten muss, laufen im Hintergrund längst die Planungen für die nächste Saison. Dabei werden laut Geschäftsführer Wintermantel drei Szenarien durchgespielt: der sportliche Abstieg in die zweite Liga, der sportliche Klassenverbleib in der Bundesliga sowie der Klassenverbleib durch den Kauf einer Wildcard für die Bundesliga.

Egal, wie die Saison für die Walter Tigers enden wird: die Fans werden dem Team auch in Zukunft die Treue halten, das versprachen zumindest ihre T-Shirts. „Tigerliebe: In guten wie in schlechten Zeiten“, war darauf zu lesen.