Ein Istanbuler Gericht stellt den Prozess gegen saudische Angeklagte ein. Der türkische Präsident setzt lieber auf einen Neufang mit Saudi-Arabien.

Der brutale Mord an dem saudischen Journalisten und Dissidenten Jamal Khashoggi schockte im Herbst 2018 die Welt: Ein Killerkommando aus Riad lockte Khashoggi ins saudische Konsulat in Istanbul, tötete ihn und ließ die Leiche verschwinden – nach türkischen Angaben zersägten die Mörder die Leiche und lösten sie in Säure auf. Damals setzte sich der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan an die Spitze internationaler Proteste gegen Saudi-Arabien. Jetzt sucht Erdogan den Neuanfang mit dem reichen Golf-Staat, weil er Investitionen für die türkische Wirtschaft braucht. Deshalb stellte die Türkei am Donnerstag ihr Gerichtsverfahren ein und übergab den Fall Khashoggi den saudischen Behörden.