Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will wieder der Regierungspartei AKP beitreten. In der Vergangenheit war dies nicht möglich.

Istanbul - Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan will am kommenden Dienstag (2. Mai) wieder Mitglied der islamisch-konservativen Regierungspartei AKP werden. Das kündigte er am Samstag in Istanbul an. Es wird erwartet, dass ihn ein Sonderparteitag am 21. Mai wieder zum Vorsitzenden der 2001 von ihm mitbegründeten Partei wählt - eine erste praktische Folge der umstrittenen Verfassungsänderungen, der die Türken bei der Volksabstimmung Mitte April mit knapper Mehrheit zugestimmt hatten. Bislang durfte der Staatspräsident keiner Partei angehören.

 

Vorwürfe erhob Erdogan erneut gegen die Opposition, die die Rechtmäßigkeit des Referendums anzweifelt, mit ihrem Einspruch bei der Wahlkommission aber ebenso gescheitert war wie mit einer Beschwerde vor dem obersten Verwaltungsgericht. Erdogan sagte, die Opposition habe sich auf die Seite der „Nazi-Überbleibsel in Europa“ geschlagen. Als solche hatte Erdogan niederländische Regierungsmitglieder aus Verärgerung über unterbundene Wahlkampfauftritte türkischer Minister in den Niederlanden beschimpft.