Die türkische Opposition fordert das Referendum vom Sonntag zu annullieren. Zur Begründung verwies der CHP-Vizevorsitzende Bülent Tezcan auf Unregelmäßigkeiten beim Ablauf der Abstimmung.

Ankara - Die größte türkische Oppositionspartei CHP hat die Wahlkommission aufgefordert, das Referendum vom Sonntag zu annullieren. Zur Begründung verwies der CHP-Vizevorsitzende Bülent Tezcan am Montag auf Unregelmäßigkeiten beim Ablauf der Abstimmung. Es gebe nur einen Weg, die Diskussionen über die Legitimität des Referendums zu beenden und die Menschen zu beruhigen, „und das ist die Annullierung der Abstimmung durch die Oberste Wahlkommission“.

 

Es sei den Behörden nicht möglich, festzustellen, wie viele Stimmzettel möglicherweise irregulär abgegeben worden seien, sagte Tezcan. Die Opposition kritisiert insbesondere die beispiellose Entscheidung der Wahlkommission, auch Stimmzettel ohne Amtssiegel gelten zu lassen.

In dem Referendum hatte das „Ja“-Lager von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan laut einem Bericht der amtlichen Nachrichtenagentur Anadolu mit 51,41 Prozent einen knappen Sieg errungen. Bei dem Votum ging es um ein Präsidialsystem, das Erdogan mit deutlich mehr Macht ausstatten soll.