Überschwemmungen an der türkischen Schwarzmeerküste haben sechs Menschen getötet. Mehrere Menschen werden noch vermisst.

Ankara - Überschwemmungen an der türkischen Schwarzmeerküste haben sechs Menschen getötet. Unter ihnen seien zwei Polizisten, deren Fahrzeug von den Fluten fortgerissen worden sei, sagte Innenminister Süleyman Soylu am Sonntag. Zehn Personen würden noch vermisst. Zu ihnen gehörten ein Baggerfahrer und drei weitere Polizisten, deren Fahrzeuge in eine Schlucht gestürzt seien. Bislang seien 153 Personen gerettet worden. Präsident Recep Tayyip Erdogan versprach: „So Gott will, werden wir Zerstörung und Verwüstung hier schnell überwinden.“

 

Die Gegend um die Stadt Dereli in der Provinz Giresun war von heftigen Regenfällen heimgesucht worden. Landwirtschaftsminister Bekir Pakdemirli sagte, binnen weniger als 24 Stunden seien 127 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Die Wassermassen hätten Brücken, Straßen und Häuser fortgespült. „Das ist das erste Mal, dass ich eine solche Naturkatastrophe gesehen habe“, sagte er.

98 Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten

Fernsehbilder zeigten, wie die Wassermassen Fahrzeuge und Trümmer durch die Stadt schwemmten, die etwa 20 Kilometer von der Küste entfernt im Gebirge liegt. Soylu zufolge waren 98 Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten und 38 ohne Strom. Das Wasser habe 17 Gebäude zerstört und mehr als 360 beschädigt.

In der Provinz Rize 180 Kilometer weiter östlich wurden nach Erdrutschen mehrere Wohnhäuser geräumt. An der Schwarzmeerküste sind derzeit viele Saisonarbeitskräfte in der Tee- und Haselnussernte im Einsatz und übernachten in Lagern. Meteorologen haben weitere schwere Regenfälle vorhergesagt.