Die Türken in Deutschland haben nach ersten Auszählungen zu 65,4 Prozent für Amtsinhaber Recep Tayyip Erdogan gestimmt.

Istanbul - Die Türken in Deutschland haben bei der Präsidentenwahl nach ersten Teilergebnissen weitaus deutlicher für Amtsinhaber Recep Tayyip Erdogan gestimmt als ihre Landsleute in der Türkei. Nach Auszählung von mehr als einem Drittel der Stimmen (39,1 Prozent) kam Erdogan am Sonntagabend nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu auf 65,4 Prozent der Stimmen und ließ seinen stärksten Konkurrent Muharrem Ince von der Oppositionspartei CHP mit 22,2 Prozent weit hinter sich.

 

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Damit lag Erdogan in Deutschland deutlich über seinem Gesamtergebnis in der Türkei von 52,5 Prozent nach Auszählung von 97,8 Prozent der Stimmen und auch deutlich über seinem Zwischenstand von 59,6 Prozent bei den Auslandstürken insgesamt nach Auszählung von 52,4 Prozent der Stimmen.

Wahlbeteiligung so hoch wie noch nie

Erdogan hatte auch schon bei früheren Abstimmungen deutlich mehr Rückhalt bei den Türken in Deutschland als bei denen zu Hause. Bei der Parlamentswahl 2015 kam seine AKP im November 2015 in Deutschland auf 59,7 Prozent. Beim Referendum über Erdogans Verfassungsreform stimmten 63,1 Prozent mit Ja. Das oppositionelle Lager der Reformgegner kam in Deutschland damals nur auf 36,9 Prozent.

Bis zum 19. Juni konnten Türken in 13 Wahllokalen in Deutschland abstimmen. Mit 49,7 Prozent der 1 443 585 Wahlberechtigten war die Wahlbeteiligung bis zu diesem Datum so hoch wie nie zuvor. Danach gab es für Auslandstürken aber noch die Möglichkeit, bis zum Wahltag am Sonntag an den Grenzübergängen, Häfen und Flughäfen der Türkei abzustimmen.