Bürger können sich im Netz über Auswirkungen und den exakten Streckenverlauf des Tunnelbaus für Stuttgart 21 informieren.

Stuttgart - Bürger, die sich wegen möglicher Folgen der Tunnelbauten für ihre Grundstücke im Rahmen des Projekts Stuttgart 21sorgen, können sich ab sofort per Internet über den exakten Streckenverlauf informieren. Stuttgarts Oberbürgermeister Wolfgang Schuster und die städtische S-21-Bürgerbeauftragte Alice Kaiser haben am Freitag das neue Bürgerinformationssystem "biss 21" vorgestellt. "Ich kann verstehen, dass viele Bürger sich Sorgen machen und genau wissen wollen, ob und wie die Tunnels unter ihren Grundstücken verlaufen", sagte der Rathauschef und nannte ein Beispiel: "Auch meine Schwiegermutter ist betroffen." Das neue interaktive Informationssystem hat rund 90.000 Euro gekostet und wird vom Stuttgart-21-Kommunikationsbüro finanziert.

 

Nach Angaben von Alice Kaiser soll das System auch dazu dienen, Fragen der Beweissicherung bei möglichen Gebäudeschäden zu beantworten. Betroffene Bürger können sich exakt die Abstände zwischen den unterirdisch verlaufenden Gleisen und der Geländeoberfläche anzeigen lassen. Herunterladen kann man sich auch die Originalpläne jener Bauabschnitte des Bahnprojekts, die bereits planfestgestellt sind. Außerdem soll über Webcams künftig der Baufortschritt am Bahnhof zu verfolgen sein. Für die Bürgerbeauftragte bildet "biss 21" "die optimale Ergänzung zu den bereits vorhandenen Informationsplattformen" über das Projekt. Das Bürgerinformationssystem zu Stuttgart 21 sei "ein bundesweit einmaliger Prototyp für Infrastrukturprojekte". Das Programm könne durchaus auch für die geplante Neubaustrecke Ulm-Wendlingen zum Einsatz kommen.

Für ältere Menschen wie etwa die Schwiegermutter des Rathauschefs, aber auch für Menschen, die über keinen Internetanschluss verfügen, steht die Bürgerbeauftragte weiterhin telefonisch für Auskünfte zur Verfügung.

Das System kann abgerufen werden unter www.biss21.de