Für Noemi Gentile aus Fellbach, nun bei Turbine Potsdam am Ball, beginnt die neue Saison am Sonntag mit einem Pokalderby in Berlin.

Erst lange nach 20 Uhr ist Noemi Gentile wieder daheim in ihrer Wohnung in Potsdam. Die letzte Phase der achtwöchigen Saisonvorbereitung verlangt vollen Einsatz. An diesem Sonntag startet die 22-jährige Fußballerin aus Fellbach mit ihrem neuen Verein 1. FCC Turbine Potsdam in den deutschen Pokalwettbewerb. Zum Auftakt wartet ein Derby bei den Regionalliga-Frauen von Viktoria Berlin. Eine Woche später, am 18. September, startet dann auch die neue Bundesliga-Saison für die Potsdamerinnen mit einem Auswärtsspiel beim SV Werder Bremen. Und Noemi Gentile wird hier wie dort das Team als Kapitänin aufs Feld führen.

 

Noemi Gentile tritt mit dem 1. FCC Turbine Potsdam in der Bundesliga an

„Dass ich in Potsdam gleich zur Spielführerin gewählt werde, ist krass. Das hätte ich niemals gedacht, aber natürlich habe ich mich riesig gefreut“, sagt Noemi Gentile, die vom badischen Bundesliga-Absteiger SC Sand zu Turbine Potsdam gewechselt ist. Der Abschied sei ihr nicht leichtgefallen. Aber auch wenn der SC in der ersten Liga geblieben wäre, hätte sie den Verein wohl verlassen. Sie ist den Verantwortlichen in Baden dankbar, dass sie ihr vor zwei Jahren das Vertrauen geschenkt haben. Nach durchaus wechselhaften Erfahrungen beim VfL Wolfsburg und SC Freiburg sei sie beim SC Sand zur Bundesliga-Spielerin gereift, sagt die junge Frau, die beim SV Fellbach das Fußballspielen gelernt hat. Der Wechsel zu Turbine Potsdam, dem Traditionsverein, der die vergangene Saison auf Platz vier beendete, sei nun der nächste Schritt in ihrer Entwicklung. „Fußballerisch, aber auch persönlich.“

Der nächste Schritt in ihrer Entwicklung: fußballerisch und persönlich

Potsdams neuer Trainer Sebastian Middeke hat für die Fellbacherin die Position im zentralen Mittelfeld vorgesehen. Die Schlüsselposition, und dass ihr das Amt als Kapitänin übertragen wurde, bestätigt sie in ihrer Entscheidung. „Es war ein großer Schritt, denn ich bin, wie vor vier Jahren in Wolfsburg, ziemlich weit weg von zu Hause. Damals bin ich damit nicht zurechtgekommen, aber mittlerweile bin ich älter geworden“, sagt Noemi Gentile. Die 22-Jährige fühlt sich wohl in Potsdam, schätzt den Teamgeist und den Zusammenhalt. „Wir haben coole Charaktere und eine gute Mischung aus jungen und erfahrenen Spielerinnen.“ Zu den Routinierten zählt sie Viktoria Schwalm und Jennifer Cramer, ihre beiden Co-Kapitäninnen. „Von denen kann ich noch viel lernen.“

Als Spielführerin werde sie alles für ihr Team geben, sagt Noemi Gentile, die es kaum erwarten kann, bis der Ball wieder rollt. „Ich freue mich auch auf unser erstes Heimspiel im Karl-Liebknecht-Stadion. Von meinen Spielen mit dem SC Sand in Potsdam weiß ich, dass hier immer was los ist. Die Fans von Turbine sind etwas ganz Besonderes.“