Das Oberliga-Team der WTG Heckengäu bezwingt den VfL Kirchheim II knapp.

Renningen - Auf geht’s, Lovis“, schallt es aus der Ecke der WTG-Oberliga-Turner in der Rankbachhalle. Lovis Spieß behält die Nerven und landet nach seinem Sprung sauber ohne Ausfallschritt auf der Matte. Lauter Jubel brandet auf, und als sein Kirchheimer Konkurrent Benjamin Leitner bei seinem Sprung patzt, können sich die Gastgeber über vier Scorepunkte in diesem direkten Duell freuen. Bereits am Boden hatte Lovis Spieß geglänzt und mit 15,05 Punkten einen neuen persönlichen Rekord aufgestellt.

 

Dennoch führte die Gemeinschaftsriege der Vereine SpVgg Renningen, TSV Gärtringen und SV Leonberg/Eltingen nach den ersten drei Geräten Boden, Pauschenpferd und Ringe nur hauchdünn mit 18:17 Scorepunkten. Die Gäste glänzten vor allem am Pauschenpferd (0:6 Scorepunkte), wo nur Lars Herbstritt ein Unentschieden erturnen konnte.

Klare Sache am Sprung

Die Weichen in Richtung Sieg stellten die WTG-Turner dann am Sprung, den sie deutlich mit 10:0 für sich entschieden. Nach einem ausgeglichenen Duell am Barren (6:6) konnten sich die Gastgeber am Reck eine knappe Niederlage (4:5) leisten, um dennoch als 38:28-Sieger von der Wettkampfmatte zu gehen. „Unsere Nervenstärke am Reck hat den Ausschlag gegeben“, meinte WTG-Trainer Andreas Zeile. Wenn es einen Sturz gegeben hätte, wäre die Partie noch zugunsten der Kirchheimer gekippt.

So aber revanchierten sich die WTG-Turner für die in der vergangenen Saison erlittene Niederlage und feierten nach dem klaren Erfolg im ersten Wettkampf beim TV Wetzgau II (75:19) im zweiten Duell den zweiten Saisonsieg. Hinter VTS Vorarlberg liegt die Gemeinschaftsriege damit auf dem zweiten Tabellenplatz und hat ihr Saisonziel – nach Rang drei als Aufsteiger im Vorjahr soll nunmehr die Meisterschaft her – fest im Blick.

Als härteste Konkurrenten schätzt Wayne Jaeschky, der Sportliche Leiter der WTG, das Team der Vorarlberger, das im Prinzip die österreichische Jugendnationalmannschaft stellt, und die WKG KTT Heilbronn ein, die ihr Team aus der ersten Bundesliga zurückgezogen hat, aber noch einige Turner mit Bundesligaerfahrung in ihren Reihen hat.

Logistischer Aufwand

Neben den sportlichen Erfolgen leistet die WTG Heckengäu auch logistisch Beachtliches. Um den Wettkampftag mit der Oberliga- und der Landesligamannschaft in der Rankbachhalle parallel austragen zu können, waren rund 30 ehrenamtliche Helfer im Einsatz. „Ein Großteil sind Eltern und Freundinnen der Turner“, erklärt Jaeschky. Rund drei Stunden vor dem Wettkampfbeginn haben die ersten Helfer damit begonnen, die Geräte aus der Stadionhalle in die Rankbachhalle zu transportieren und aufzubauen.

Einigen Aufwand erfordert auch die visuelle Darstellung der Ergebnisse. „In den vergangenen Jahren hatten wir einen Beamer, der die Ergebnisse aber nur in eine Ecke der Halle projiziert hat“, erzählt Jaeschky. Seit dieser Saison gibt es mehrere Monitore, auf die die Ergebnisse während des Wettkampfes live übertragen werden.

Zweiter Erfolg für den Aufsteiger

So konnten die Zuschauer in der gut gefüllten Rankbachhalle, in die die WTG aus Termingründen erstmals seit Herbst 2017 wieder zurückkehrte, verfolgen, wie die zweite Mannschaft der Gemeinschaftsriege ihren Wettkampf gegen die Spvgg Mössingen deutlich mit 303,10 zu 270,10 gewann. Auch die WTG II feierte somit im zweiten Wettkampf den zweiten Sieg. Der Aufsteiger setzte sich damit als einzige ungeschlagene Mannschaft an die Tabellenspitze in der Landesliga.