Die Stuttgarter Turner holen Steve Woitalla (früher beim SC Cottbus) als einzigen Zugang für die nächste Saison in der Bundesliga. Die Frauen des Vereins setzen auf ihr bewährtes Erfolgsteam, das als Titelverteidiger ins Rennen geht.

Sport: Gerhard Pfisterer (ggp)

Stuttgart - Die Turner des MTV Stuttgart schrauben ihre Ansprüche zurück. Nach Jahren mit großen Ambitionen und dem Titelgewinn 2014 streben sie in dieser Bundesligasaison den Einzug ins kleine Finale am 3. Dezember in der Ludwigsburger MHP-Arena an. Die Runde bei den Männern wird heuer erst nach den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro am Stück ausgetragen, die Stuttgarter starten am 1. Oktober in der heimischen Scharrena gegen die KTV Obere Lahn.

 

Anders als vor einem Jahr reagieren sie auf den Abgang ihres Stars nicht mit der Verpflichtung eines anderen. Anstelle des deutschen Rekordmeisters Fabian Hambüchen, der in der vergangenen Runde den Olympiazweiten Marcel Nguyen ersetzte und künftig wieder für die KTV Obere Lahn an die Geräte geht, soll der Kapitän und Nationalturner Sebastian Krimmer das neue Gesicht des Teams sein. Als einziger Zugang ergänzt Steve Woitalla (früher beim SC Cottbus) die MTV-Mannschaft.

Nikolai Kuksenkow besetzt wieder die Ausländerposition

Der Rest bleibt unverändert, es könnte allenfalls noch die eine oder andere Nachwuchshoffnung aus dem Stuttgarter Kunstturnforum aufrücken. Für die Ausländerposition gibt es eine Vereinbarung mit dem vergangene Saison nachverpflichteten Nikolai Kuksenkow, dem WM-Sechsten aus Russland. Der US-Amerikaner Donnell Whittenburg könnte eine – bewährte – Alternative zu ihm sein. Der Brasilianer Sergio Sasaki ist zurzeit kein Thema mehr. Und der Brite Kristian Thomas will seine internationale Karriere nach Olympia beenden. „Ob er für die Bundesliga dann noch zur Verfügung steht, ist offen“, sagt die MTV-Teammanagerin Claudia Krimmer.

Die starken Frauen des Vereins gehen die Titelverteidigung mit unverändertem Aufgebot an, wobei Kim Janas (Ellenbogenverletzung) den ersten Rundenwettkampf am 7. Mai in Hannover verpassen wird. Beim Heimauftritt am 29. Oktober in der Stuttgarter Scharrena dürfte sie wieder dabei sein. Es folgt dann – vor dem Finale am 3. Dezember in Ludwigsburg – noch ein Kräftemessen in Singen am 12. November.

Kim Bui arbeitet fleißig an ihrem Comeback

Die Nationalturnerin Kim Bui, die beim Gewinn der siebten Meisterschaft in zehn Jahren im Dezember in Karlsruhe wie die bereits wieder fitte Lisa-Katherina Hill nicht mitmischen konnte, arbeitet fleißig an ihrem Comeback nach einem Kreuzbandriss im rechten Knie. Sie wird anders als Kim Janas zum Bundesligastart zurückerwartet. „Ob sie dann schon vier Geräte turnt, weiß ich nicht. Sie wird aber antreten können“, sagt Claudia Krimmer. „Es geht ihr gut, es geht voran, sie macht große Fortschritte.“ Den 11. National Team Cup, den traditionellen Saisonauftakt für die besten deutschen Turnerinnen und Turner, am Samstag in Buttenwiesen muss Kim Bui allerdings noch auslassen.

Die Deutsche Meisterin Elisabeth Seitz sowie die Talente Tabea Alt, Antonia Alicke, Carina Kröll und Emelie Petz komplettieren das Erfolgsteam. Die genaue Besetzung der Gegner ist noch fraglich. Die Meldelisten von der Deutschen Turnliga, die einen neuen Präsidenten (Jens-Uwe Kunze aus Berlin) und einen neuen Vorstandsvorsitzenden (René Lachmund aus Heilbronn) hat, sind noch nicht veröffentlicht.