Der Jugend-Cup in Rutesheim und Renningen besitzt ein großes internationales Renommee – drei aktuelle Olympia-Starter schlugen einst bei dem Turnier auf.

Wenn an diesem Samstag die 26. Auflage des Baublies Jugend-Cup in Rutesheim beginnt, gehen in Paris einen Tag später die 33. Olympischen Sommerspiele zu Ende. Eine interessante Parallele. Denn das traditionsreiche Tennisturnier im Heckengäu darf sich durchaus in olympischen Glanz sonnen.

 

18 ehemalige Jugend-Cup-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer haben an den olympischen Turnieren in der großen Anlage von Roland Garros teilgenommen, drei von ihnen gehen sogar medaillengeschmückt zurück in den Tour-Alltag – Goldmedaillen-Gewinnerin Qinwen Zheng (China) im Einzel sowie die russischen Silber-Mädchen Mirra Andrejewa und Diana Schneider, die im Doppel unter neutraler Flagge gestartet sind.

Ob unter den aktuellen Teilnehmerinnen und Teilnehmern künftige Olympioniken sind, lässt sich freilich nicht mit Sicherheit vorhersagen. Doch vor allem die Felder der U-14-Turniere wecken durchaus Hoffnung darauf. Aufgewertet in die Kategorie 1 sind die Turniere von Tennis Europe so gut besetzt wie schon lange nicht mehr. Bei den Jungs und Mädchen gehen jeweils drei Top-Ten-Cracks der europäischen Rangliste an den Start, darunter auch die mittlerweile für den Deutschen Tennis-Bund (DTB) startende Litauerin Viktorija Cesonyte, die Nummer zwei der Bestenliste.

Bei den Jungs führt mit dem kleinen Rumänen Andrei Radu die europäische Nummer vier die Rutesheimer Setzliste an. Ebenfalls sehr gut besetzt ist das Turnier in der U 18, das unter der Ägide der Internationalen Tennis Federation (ITF) steht. Mit großen Ambitionen stellt sich Viktoria Pohle der Herausforderung Jugend-Cup: Die 17 Jahre alte Bundesliga-Spielerin des TEC Waldau Stuttgart gewann letzte Woche in Basel das J 200-ITF-Turnier und zählt auch in Rutesheim zu den Favoritinnen.

Zahlreiche Lokalmatadore am Start

Bei den Jungs steht Vorjahressieger Tom Sickenberger (Frankfurt) auf Platz zwei der Setzliste. Der 16-jährige Kent Müller (TEC Waldau Stuttgart) geht als lokaler Geheimfavorit mit einer Wildcard an den Start – ebenso wie die 15-jährige Emma Glaser (Reutlingen), die im letzten Jahr in der U-16-Konkurrenz den zweiten Platz belegte. In diesem Jahr pausieren die U-16-Turniere, werden aber im nächsten Jahr mit großer Wahrscheinlichkeit wieder dabei sein.

Zum Programm wird dann wohl ein in die Kategorie J 300 aufgewertetes ITF-Turnier gehören, was den ATP- und WTA-Kategorien 500 entspricht. Das bringt den Baublies Jugend-Cup, den der Deutsche Tennis Bund als bestes Internationales Jugend-Turnier ehrte und dessen Turnierdirektor Peter Rohsmann von Tennis Europe zum „Turnierdirektor des Jahres 2023“ gekürt wurde, seinem Anspruch, eines der besten Jugend-Turniere Europas zu sein, einen großen Schritt näher. Die Qualifikation der U 14 startet am Samstag (10 Uhr), die der ITF U 18 am Sonntag (9 Uhr). Die Teilnehmer in den Hauptfeldern stehen sich bei der U 14 von Montag, in der ITF U 18 von Dienstag an gegenüber.