Eine tragische Liebesgeschichte beendet die Karriere des „Polizeiruf“-Kommissars Adam Raczek. Hat sich das Anschauen der Folge „Abgrund“ der ARD-Krimiserie gelohnt?

Bauen/Wohnen/Architektur : Nicole Golombek (golo)

Was taugt „Abgrund“? Der neue „Polizeiruf 110 “ aus „Frankfurt/Oder im Schnellcheck

 

Die Handlung in zwei Sätzen

Eine Geologin wird tot am Rande eines Braunkohlegebietes gefunden. Lange bleibt unklar, ob es ein Sexualtäter war oder jemand, der verhindern wollte, dass ihre Ergebnisse einer Bodenprobe publik werden – diese hätten verhindert, dass das Seeufer bebaut werden darf und das Dorf mit Tourismus reich wird.

Zahl der Leichen

3

Die Dörfler

Ein pädophiler Pfarrer, Brüder, die von ihrem Vater misshandelt wurden, ein Wirt, der sich nicht von seiner Mutter abnabelt, das sind die Verdächtigen. Und weil die Leute im Dorf lange dichthalten, kann Adam Raczek seine neue Freundin Eva (Anja Antonowicz) nicht retten, was schlimm ist, weil die beiden ein schönes Paar abgeben. Vincent Ross (André Kaczmarczyk) muss zudem mitansehen, wie sich Mörder Dirk Grabowski (Peter Moltzen) spektakulär von der Abraumförderbrücke F60 fallen lässt. Das Leben auf dem Land? Ein Horror.

Der Satz

„Hast’n Lexikon verschluckt?“, fragt Kommissar Raczek seinen Kollegen Ross, als der ihm alles, was bisher geschah in Sachen Braunkohlegebiet und „Renaturierung nach der Wende“, aufsagt. Das wirft die Frage auf: Gibt es für Drehbuchautoren Vorgaben in Sachen Landeskunde, die mit derlei Kommentaren entschuldigt werden sollen?

Unser Fazit

Auch wenn diese Folge mit seiner melancholisch-bedrohlichen Atmosphäre und guten Bildern punktet – dass der Raczek-Schauspieler Lucas Gregorowicz die Serie verlässt, ist verständlich. Zumindest wirkt es nicht sehr inspirierend, in oft öden Erklär-Bär-Dialogen den knurrigen, tablettensüchtigen Macho als Gegenpart zum klugen, kommunikativen Kollegen zu geben.

Spannung

Note 2

Logik

Note 2