Die „Polizeiruf“-Ermittler aus Magdeburg haben Potenzial – schöpfen es aber nicht aus. Schuld daran sind hölzerne Dialoge und wenig überraschende Nebenfiguren.

Stuttgart - Dieser „Polizeiruf“ beginnt vielversprechend: In einem Supermarkt in Magdeburg explodiert eine Bombe, und ein Unbekannter droht, jede halbe Stunde einen weiteren Laden in die Luft fliegen zu lassen. Währenddessen setzt ein Wachmann im Hafen am anderen Ende der Stadt einen verzweifelten Notruf ab. Am nächsten Morgen ist er tot. Schnell wird klar, dass die Bombendrohung nur ein Ablenkungsmanöver war, um einen großangelegten Diebstahl im Hafen zu vertuschen. In diesem Moment weht ein Hauch von „Stirb langsam 3“ durch die Straßen Magdeburgs - der leider nur allzu schnell verfliegt.

 

„Eine mörderische Idee“ ist die dritte Folge mit den Kommissaren Brasch (Claudia Michelsen) und Drexler (Sylvester Groth), und der Funke zwischen Ermittlern und Publikum will auch diesmal nicht recht überspringen. Das ist nicht dem Spiel der Hauptdarsteller anzulasten – sie kämpfen mit eher hölzernen Dialogen und wenig überraschenden Nebenfiguren. Da ist etwa der asiatisch-stämmige Computerexperte namens Kim, der mit ein paar Klicks jeden Code knackt; oder die verdächtige Studentin, die mit gelangweilter Supermodel-Attitüde durchs Bild stakst und natürlich eine Affäre mit ihrem Professor hat.

Die Figuren Brasch und Drexler können leider auch in diesem Krimi nicht an Tiefe gewinnen – dabei hätten sie das Potenzial. Pflegten die beiden in den ersten Folgen noch offenen Hass, ermittelten sie in diesem Polizeiruf weitgehend aneinander vorbei. Immerhin – am Schluss kommt noch einmal Spannung auf: Als der Sauerstoff im Computerbunker knapp wird und Brasch den Täter in den Würgegriff nimmt, hält auch der Zuschauer kurz die Luft an. Das passiert in der nächsten Folge aus Magdeburg hoffentlich noch viel öfter.