Der Dokumentarfilm „Fighter“ auf 3 Sat zeigt deutsche Mixed-Martial-Arts-Kämpfer, die im Ring ihr Glück finden. Und damit ist nicht etwa dauerndes Siegen gemeint.

Stuttgart - Kämpfen, sagen die Männer, die Susanne Binningers Dokumentarfilm „Fighter“ beobachtet, sei das, was sie wirklich machen möchten. Damit meinen sie nicht das Geld, das sich nach dem Aufstieg im weltweiten Mixed-Martial-Arts-Zirkus verdienen ließe. Andreas „Big Daddy“ Kraniotakes, durch Studium Erziehungswissenschaftler, aus Leidenschaft Kämpfer, weist darauf hin, dass Aggression dem Menschen angeboren sei, unsere Gesellschaft aber wenig Freiraum für das Ausleben von Aggression biete. Er und seine Kollegen aber haben ein Ventil gefunden.

 

Entspannter als im Büro

Man könnte erwarten, hier verbissene, verhärtete, gar verrohte Typen zu finden. Stattdessen begegnen wir ausgeglichenen Leuten, Männern, die oft glücklicher und entspannter wirken als Zeitgenossen im Büro. Was nicht daran liegt, dass Binninger sich etwa aufstrebende Siegertypen der Topklasse im knospenberstenden Frühling ihrer Karrieren herausgesucht hätte. Nein, die Protagonisten dieser nun bei 3 Sat zu sehenden Dokumentation wissen längst, was verlieren heißt. Auch in der Zeit, in der die Kamera sie begleitet, haben einige von ihnen ziemliches Pech.

Er freue sich auch, wenn nur die Freunde weiterkämen, sagt MMA-Kämpfer Lom-Ali Eskijew. Manchmal klingen solche Sprüche wie hohles Machogetöne. Ausgerechnet diese harten Brocken, die einander mit Fausthieben, Fußtritten, Ellbogenstößen, Würgegriffen bearbeiten, lassen sie authentisch klingen: Als suchten sie tatsächlich eher Brüderlichkeit als Siege.

Ausstrahlung: 3 Sat, 10. September 2018, 22.25 Uhr