Der Handball-Bundesligist TVB Stuttgart hat sich bis Saisonende die Dienste von Christian Zeitz gesichert – und feierte mit dem 39-Jährigen den Sieg in Melsungen. Das sagt der Weltmeister zu seinem Debüt.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Stuttgart - Das nennt man ein gelungenes Debüt. Am Donnerstag hat der Handball-Bundesligist TVB Stuttgart in Christian Zeitz einen prominenten Zugang präsentiert – und am Abend mit 26:21 (13:9) bei der MT Melsungen einen Sieg gefeiert. Zeitz steuerte in seinen wenigen Einsatzminuten drei Tore bei.

 

„Meine Rückkehr verlief ganz gut“, resümierte der Weltmeister von 2007. „Allerdings habe ich auch einige Bälle verworfen. Ich denke, dies ist der Nervosität zuzuschreiben und ich glaube, es wird nach und nach wieder besser. Wir müssen aus unserem Sieg nun Selbstvertrauen tanken und mit gestärkter Brust nach Kiel fahren.“

Lesen Sie hier: Deshalb musste der TVB im Rückraum handeln

Am vergangenen Sonntag hatte der TVB nach dem 25:25 gegen den SC DHfK Leipzig und dem Ausfall David Schmidts reagiert und Kontakt zu Zeitz aufgenommen. Der ist inzwischen zwar schon 39 Jahre alt, hat aber im deutschen Handball immer noch einen Namen, schließlich bestritt er 166 Länderspiele (458 Tore), war neunmal deutscher Meister (mit dem THW Kiel) und wurde 2007 in Köln auch Weltmeister, zusammen mit seinem neuen Teamkollegen Johannes „Jogi“ Bitter.

Christian Zeitz konnte ablösefrei wechseln

„Ich freue mich, dass mir die Mannschaft und der Trainer das Vertrauen geschenkt haben, um wieder in der Bundesliga spielen zu dürfen“, sagt Zeitz. „Mit meinen 39 Jahren kann ich Erfahrung in das Stuttgarter Spiel bringen und werde versuchen, der Mannschaft so gut es geht zu helfen. Man kann von diesem Sport nie genug bekommen und ich freue mich, wieder zurück zu sein.“

Zuletzt spielte Christian Zeitz in der dritten Liga bei der SG Nußloch, die aber Insolvenz anmelden musste und die Mannschaft am Mittwoch abgemeldet hat. So konnte er nun ablösefrei wechseln und hat in Stuttgart auch schon zwei Trainingseinheiten mitgemacht.

Was der Weltmeister-Oldie sich noch zutraut

„Aufgrund der Personalsituation mussten wir reagieren“, sagt Trainer und Geschäftsführer Jürgen Schweikardt: „Natürlich ist uns bewusst, dass Christian keine Spiele alleine gewinnen kann. Das erwarten wir auch nicht von ihm.“ Der Rückraumspieler könne in den entscheidenden Situationen immer noch helfen. Zeitz hat bis 2018 beim THW Kiel und davor beim ungarischen Spitzenclub MKB Veszprem gespielt.

Und bereits an diesem Sonntag (16 Uhr) wird Zeitz in seinem zweiten Spiel für den TVB einen persönlichen Saisonhöhepunkt erleben. Da läuft Stuttgart in der Kieler Arena auf – und die war 13 Jahre lang die Heimat von Zeitz.