Handball-Bundesligist TVB Stuttgart hat von den letzten neun Partien nur eine gewonnen. Am Freitag geht es gegen Minden.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Stuttgart - Das Gesetz der Serie beim TVB Stuttgart sind momentan – Niederlagen. Auch in Wetzlar gab es am Samstagabend beim 25:33 (12:16) nichts zu holen, so dass die Mannschaft nun acht der neun letzten Spiele verloren hat (Ausnahme Lemgo). „Eine verdiente Niederlage“, sagte der TVB-Trainer Markus Baur, „auch wenn wir sie hätten etwas freundlicher gestalten können.“ Die Hessen gewannen schon von der Anfangsphase an das Torhüterduell mit ihrem neuen Mann Benjamin Buric (14 Paraden) gegenüber den TVB-Duo Jerkovic/Pop, „das hat uns Selbstvertrauen gekostet, dann wurden wir zu ungeduldig“, so Baur. Etwas besser wurde es, als der Trainer von der 20. Minute an mit dem siebten Feldspieler agierte und Stuttgart bis auf 20:23 (43.) herankam, Wetzlar durch Filip Mirkulovski aber auch zwei Bälle ins leere Gehäuse verwandelte – und die Weichen endgültig auf Sieg stellte, wobei Dominik Weiß mit sechs Toren bester TVB-Schütze war.

 

Im Dezember trennt sich die Spreu vom Weizen

Am Ende blieb die bittere, wenn auch nicht neue Erkenntnis des Geschäftsführers Jürgen Schweikardt: „Wir können aktuell unsere Ausfälle nicht ersetzen.“ Dazu zählt bekanntlich nicht nur der Torhüter Johannes Bitter, sondern vor allem auch Abwehrspezialist Tobias Schimmelbauer, dessen Schambeinentzündung sich als hartnäckig erweist und eine Prognose für ein Comeback nicht zulässt. Ähnlich sieht es bei Linkshänder Djibril M’Bengue aus. „Wir versuchen, das Ergebnis im Rückspiel wettzumachen“, meinte Baur noch. Doch bis dorthin stehen wichtige Partien auf dem Programm. Wie sagte Wetzlars Trainer Kai Wandschneider: „Im Dezember trennt sich die Spreu vom Weizen.“

Da spielt der TVB Stuttgart am Freitag gegen Aufsteiger Minden, danach beim HBW Balingen-Weilstetten – beides Mitkonkurrenten im Abstiegskampf. Da zählt jedes Tor. In Wetzlar soll dem Gastgeber in der Anfangsphase beim Stand von 5:5 ein Treffer zu viel zugesprochen worden sein, dennoch sagt Schweikardt: „Wir werden keinen Protest einlegen, das wäre unsportlich bei so einer deutlichen Niederlage.“ So ist der TVB ein Anwärter auf den Fairnesspreis – aber auch auf den Klassenverbleib?