Bittenfeld holt Bitter: dem Handball-Bundesligisten TVB Stuttgart ist im Abstiegskampf ein Transfercoup gelungen. Der Verein verpflichtete bis zum Saisonende den Ex-Nationaltorwart Johannes Bitter vom HSV Hamburg.

Stuttgart - Des einen Leid, des anderen Freud. Vom Insolvenzantrag des Handball-Bundesligisten HSV Hamburg und dem Auseinanderfallen des Teams profitiert die Konkurrenz. Nicht nur Frisch Auf Göppingen (mit Adrian Pfahl), auch der Aufsteiger TVB Stuttgart. Dem ist am Mittwoch ein echter Transfercoup gelungen: Bittenfeld holt Bitter, so lautet die Schlagzeile. Der ehemalige Nationaltorwart jedenfalls hat sein Engagement in der Hansestadt nach Rücksprache mit dem Insolvenzverwalter beendet und beim TVB Stuttgart einen Vertrag bis zum Saisonende unterschrieben. An diesem Donnerstag wird Johannes Bitter vorgestellt und dann auch umgehend in den Trainingsbetrieb einsteigen.

 

Mit der Verpflichtung des 33-Jährigen hat sich der Verein im Abstiegskampf verstärkt, schließlich galten die Torhüter bisher als neuralgischer Punkt des TVB. Weder der türkische Neuzugang Yunus Özmusul noch der kroatische Routinier Dragan Jerkovic, der zwischenzeitlich zwei Monate wegen eines Mittelhandbruchs ausgefallen war, haben sich als sicherer Rückhalt erwiesen. „Im Vergleich zu anderen Vereinen tut uns die Verpflichtung gut“, drückt sich der Trainer Thomas König diplomatisch aus, und gibt zu: „Auf dieser Position hat uns sicher die Konstanz gefehlt.“ Also bestand Handlungsbedarf.

Bitter selbst kam über den SC Magdeburg zum HSV, wo er seit 2007 das Tor hütet. In der Nationalmannschaft bestritt er 144 Länderspiele, die letzten bei den Play-offs für die WM 2015 unter dem damaligen Bundestrainer Martin Heuberger. Bitter hat nicht zuletzt wegen der Familie dem HSV die Treue gehalten, er ist verheiratet und Vater von drei Söhnen.