Die Tinte war schon länger trocken, nun hat es der Handball-Bundesligist TVB Stuttgart offiziell verkündet: Misha Kaufmann vom Ligarivalen ThSV Eisenach wird ab kommenden Sommer den Cheftrainerposten übernehmen. Der 40-Jährige unterschrieb einen Dreijahres-Vertrag, der auch bei einem Abstieg des aktuellen Tabellen-15. (10:24 Punkte) in die zweite Liga Gültigkeit hätte. Kaufmann bringt Danijel Grgic (47) als Assistenzcoach mit nach Stuttgart.
Neben dieser Funktion wird der ehemalige kroatische Nationalspieler zudem im Jugendbereich als Trainer tätig sein und soll in diesen Rollen die Verbindung zwischen Profis und Jugendbereich stärken. Der Vater von Nationalspieler Marko Grgic (21) ist seit Februar 2024 Jugend-Koordinator beim ThSV und hat sich für zwei Jahre an den TVB gebunden.
Kaufmann leistet beim Vorjahres-Aufsteiger und aktuellen Tabellen-Achten Eisenach (16:16 Punkte) top Arbeit, der Schweizer ist zweifellos der Vater dieser Erfolgsgeschichte, sieht aber in Stuttgart offenbar die besseren Perspektiven: „Ich hatte sehr gute Gespräche mit Jürgen Schweikardt und Jens Bürkle und habe schnell gemerkt, dass die Leute in Stuttgart und Bittenfeld für das Gleiche brennen wie ich und den Mut haben, an etwas Großes zu glauben.“ Er sei zu 100 Prozent von der Perspektive überzeugt, die man im Verein habe und worauf man hinarbeiten möchte. „Deshalb freue ich mich sehr, ab Sommer ein Teil des TVB zu sein. Bis dahin werde ich jedoch alles geben, um unsere Ziele mit dem ThSV Eisenach zu erreichen.“
Innovativer Trainer mit Schleiferimage
Auch Jürgen Schweikardt blickt voller Vorfreude auf die gemeinsame Zusammenarbeit mit dem innovativen, kreativen und auch für unorthodoxe Methoden bekannten Schweizer mit dem Schleiferimage: „Wir sind glücklich, dass wir Misha von uns überzeugen konnten. Die Gespräche verliefen sehr positiv und haben schnell gezeigt, dass Misha gut zu uns passt. Gemeinsam mit Danijel sind wir davon überzeugt, dass wir auf der Trainerposition bestens aufgestellt sind für unsere ambitionierten Ziele.“
Auch auf der Spielmacherposition konnte der TVB eine Entscheidung verkünden. Max Häfner verlängert seinen im Sommer auslaufenden Vertrag um ein weiteres Jahr. Der 28-Jährige bleibt den Wild Boys somit mindestens bis 2026 erhalten. Damit hat der TVB nach aktuellem Stand für die neue Runde mit Max Häfner, dem nachverpflichteten Torben Matzken und Bruno Reguart drei Spielmacher unter Vertrag, wobei beim 21-jährigen Spanier eine vorzeitige Trennung nicht ausgeschlossen ist.
Kommt Simone Mengon?
Zumal auch der italienische Nationalspieler Simone Mengon (25) vom ThSV Eisenach nach Informationen unserer Redaktion beim TVB mehr als nur heiß gehandelt wird. Der absolute Schlüsselspieler für Kaufmanns Spielsystem, an dem auch die Füchse Berlin dran waren, kann auch auf der halblinken Rückraum-Position zum Einsatz kommen. Schweikardt zu der möglichen Verstärkung: „Dass solch ein Spieler aufgrund seiner Statistiken begehrt ist, ist klar. Daher ist er grundsätzlich für uns interessant, für andere Clubs aber auch.“
Dass durch die Verpflichtung von Danijel Grgic als künftigem Co-Trainer auch Sohnemann Marko beim TVB ein Thema werden könnte, dürfte dann doch etwas des Guten zu viel sein. Dem Rückraum-Ass liegen Angebote diverser in- und ausländischer Spitzenclubs vor, am Konkretesten ist die Offerte der TSV Hannover-Burgdorf.